Heft 5

Horst Röper

Zeitungsmarkt 2014: Erneut Höchstwert bei Pressekonzentration

Daten zur Konzentration der Tagespresse in der Bundesrepublik Deutschland im I. Quartal

Zum zweiten Mal in Folge erreicht die Konzentration im deutschen Tageszeitungsmarkt nach den Ergebnissen der zweijährlich vom Dortmunder FORMATT-Institut durchgeführten Untersuchung einen Höchstwert: Der Marktanteil der zehn führenden Verlagsgruppen an der verkauften Auflage ist 2014 im Gesamtmarkt erneut leicht um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 59,3 Prozent gestiegen, nachdem in der seit den 1970er Jahren durchgeführten Untersuchungsreihe 2012 der bis dahin höchste Wert ermittelt worden war. Damit stammt deutlich mehr als die Hälfte aller Zeitungsexemplare aus nur zehn Verlagsgruppen.

Betrachtet man nur die fünf auflagenstärksten Verlagsgruppen, wird die hohe Konzentration noch deutlicher: Allein die Top 5 der auflagenstärksten Unternehmen verkaufen 42,9 Prozent der Tagespresse in Deutschland. Dieser Wert ist allerdings gegenüber 2012 um 1,5 Prozentpunkte gesunken (2012: 44,4 %). Bei den Abonnementzeitungen hat sich die Konzentration noch stärker als im Gesamtmarkt erhöht, nämlich um 1,7 Prozentpunkte von 34,3 Prozent auf 36 Prozent im 1. Quartal 2014. Damit kommt aktuell ein gutes Drittel der verkauften Auflage von den fünf führenden Verlagsgruppen. Der Markt der Abonnementzeitungen ist also derzeit besonders stark von Konzentrationsprozessen betroffen.

Seit Jahrzehnten ist die Konzentration im Segment der Kaufzeitungen am stärksten, hier dominiert der Springer-Konzern. Trotz sinkender Auflage der führenden Boulevardzeitung Bild entfallen auch 2014 noch mehr als drei Viertel der Verkaufsauflage auf Springer. Insgesamt decken die Top- 5-Verlage im Segment Kaufzeitungen 97,8 Prozent der Verkaufsauflage ab (2012: 97,2 %).

Die Zusammensetzung und Rangfolge der zehn auflagenstärksten Verlagsgruppen hat sich gegenüber 2012 deutlich weniger verändert als im vorherigen Untersuchungsintervall. Die gravierendste Veränderung betrifft die Axel Springer SE: Sie bleibt zwar im Gesamtmarkt trotz ihrer Verkäufe von Zeitungen die führende Verlagsgruppe, fällt aber im Segment der Abonnementzeitungen aus dem Ranking heraus.

MP 5/2014, S. 254-270



Zurück zur Übersicht