Heft 10

Matthias Kiefer

Akzeptanz von Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zur Mischfinanzierung

Werbung wird von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung als etwas ganz Normales empfunden und als fester Bestandteil der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks akzeptiert. Obwohl Werbung in den Programmen von ARD und ZDF lediglich werktags vor 20.00 Uhr ausgestrahlt werden darf, und im Fernsehen nur in einem Umfang von 20 Minuten pro Tag, ist sie ein bedeutender Finanzierungsfaktor, der die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit des Programmangebots unterstützt. Das Institut GfK Media and Communication Research führte im Sommer 2015 im Auftrag der ARD-Werbung SALES & SERVICES eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zu dieser Thematik durch. Ermittelt werden sollten die Einstellungen der Zuschauer und Hörer der öffentlich-rechtlichen Rundfunkprogramme gegenüber Werbung im Allgemeinen und insbesondere gegenüber der Radio- und Fernsehwerbung in öffentlich-rechtlichen Programmen bzw. der Mischfinanzierung.

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass gut drei Viertel der Bevölkerung Werbung als selbstverständlich ansehen und sie im privaten wie auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk akzeptieren. Rund 70 Prozent der Befragten geben außerdem an, dass Werbung Arbeitsplätze und die Meinungsvielfalt im Mediensystem sichere. Über 50 Prozent sagen aus, dass Werbung sie informiere, zu Diskussionen anrege und dabei helfe, sich auf dem neusten Stand zu halten.

Für die Beibehaltung des derzeitigen Umfangs der Werbung bei ARD und ZDF sprechen sich rund zwei Drittel aus, wenn sich dadurch eine Beitragserhöhung verhindern lassen könnte. Auch eine Ausweitung der Werbung kommt für die Hälfte der Bevölkerung in Frage, wenn hierdurch der Beitragssatz gesenkt werden könnte.

MP 10/2015, S. 422-426



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