Heft 4

Sabine Feierabend/Theresa Plankenhorn/Thomas Rathgeb

Kinder und Medien, Computer und Internet

Ergebnisse der KIM-Studie 2014

Der Medienkonsum von sechs- bis 13-jährigen Kindern konzentriert sich nach wie vor hauptsächlich auf das Fernsehen. Wie in der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2012 nutzten auch 2014 79 Prozent der Kinder täglich oder fast täglich das Fernsehen. Die Bindung an das Medium ist offenbar sehr eng – 61 Prozent könnten am wenigsten auf das Fernsehen verzichten.

80 Prozent der Kinder, die zumindest selten fernsehen, gaben an, eine Lieblingssendung zu haben, die sie besonders gerne einschalten, Jüngere etwas häufiger als Ältere (6–7 Jahre: 83 %, 12–13 Jahre: 77 %). Zwei Drittel der Kinder haben einen Lieblingssender: Der öffentlich-rechtliche KiKA ist für 53 Prozent der sechs- bis siebenjährigen Kinder mit einem Lieblingssender der Favorit, dieser Anteil geht mit dem Alter allerdings schrittweise zurück. Ähnlich verhält es sich bei den anderen Kindersendern Super RTL, Nickelodeon und Disney Channel, der seit Januar 2014 auf Sendung ist. Umgekehrt steigt mit zunehmendem Alter die Beliebtheit der Vollprogramme wie RTL und Pro- Sieben.

Innerhalb der durch die Studie abgedeckten Altersgruppen ergibt sich trotz der hohen Werte bei der Fernsehnutzung eine deutliche Orientierung in Richtung Computer und Internet. 76 Prozent der Kinder nutzen zumindest selten einen Computer, im Vergleich zu 2012 ist der Anteil der Jüngsten, also der Sechs- bis Siebenjährigen, gestiegen (+8 %-Punkte). Die tägliche Nutzung liegt bei den älteren Kindern (12 bis 13 Jahre) bei 60 Prozent. Ab einem Alter von etwa zehn Jahren kommen zu den Recherchen für die Schule und Onlinespielen auch soziale Netzwerke wie WhatsApp und Facebook im Nutzungsrepertoire hinzu, 36 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen und 70 Prozent der Zwölf- bis 13-Jährigen sind in einem Netzwerk angemeldet.

Die KIM-Studie 2014 zeigt außerdem, dass der mobile Internetkonsum im Vergleich zum Jahr 2012 deutlich zugenommen hat. Entsprechend der gestiegenen Verbreitung von Smartphones hat sich die mobile Nutzung verdoppelt. Die Smartphones der Kinder sind häufiger als vor zwei Jahren beispielsweise mit MP3-Player oder integrierter GPSFunktion, mit der Option für Handy-TV und mit einer integrierten Kamera ausgestattet.

MP 4/2015, S. 186-198



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