Heft 7-8

Bernhard Engel

Massenkommunikation 2015 - Vorüberlegungen und Methode

ARD/ZDF-Langzeitstudie

Die aktuelle Welle 2015 der Langzeitstudie Massenkommunikation liefert zum elften Mal Informationen zur Mediennutzung und Medienbewertung in Deutschland. Die Studie ist mit einer Laufzeit von 50 Jahren weltweit die am längsten durchgeführte Intermediastudie auf einer repräsentativen Basis mit einem kontinuierlichen Forschungsansatz. Ein Grund für die hohe Akzeptanz der Studie ist, dass die Erhebungen in einem validen methodischen Rahmen stattfinden. Eckpunkte dieses Rahmens sind eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe, ein Befragungskonzept, das die Aspekte Replikation und Fortentwicklung der Fragestellungen und -formulierungen ausgewogen berücksichtigt, und eine qualitativ hochwertige Feldarbeit. Im Befragungskonzept hervorzuheben ist die Erfassung eines Tagesablaufs für Mediennutzung und andere Aktivitäten mittels eines „Day-after- Recall“ an einem ausgewählten Stichtag in einem Raster von 15 Minuten. Erstmals konnte die Gewichtung nach den Vorgaben der Media-Analyse unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes durchgeführt werden. Die Welle 2015 der Studie Massenkommunikation ist damit nicht nur im Erhebungsprogramm, sondern auch bezüglich der Gewichtungsvorgaben sehr aktuell. Gleichzeitig führt sie die Langzeitbeobachtung von Mediennutzung und Medienbewertung fort und liefert damit eine einmalige Zeitreihe von Daten zur Medienentwicklung. Seit dem Jahr 2005 können in der Studie ergänzend Nutzungswege der Medien und eine detaillierte Differenzierung der Internetnutzung vorgenommen werden. Wie in jeder neuen Welle wurden außerdem die Fragen zur Einschätzung der Medienzukunft den aktuellen Erfordernissen angepasst. Neben Veränderungen von Itembatterien und Formulierungsanpassungen ist der Aspekt der Entkopplung von Inhalten und Verbreitungsplattform für die sogenannte „Vermissensfrage“ berücksichtigt. Notwendige Veränderungen in den Fragen wurden zur Sicherung eines aussagekräftigen Erhebungsprogramms in einem umfangreichen Pretest untersucht.


MP 8/2015, S. 342-351



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