Heft 2

Rebecca Knauth

Social-Media-Aktivitäten am Beispiel SWR

Strategien - Projekte - Erfahrungen

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss, wie andere Medien auch, auf die Veränderungen reagieren, die durch das Internet ausgelöst werden. Neue Formen des Journalismus und der Unterhaltung, neue Erzählweisen und nicht zuletzt die Interaktion mit den Nutzern müssen erprobt und auf den Weg gebracht werden. Dies geschieht in enger Verzahnung mit dem Wandel im Mediennutzungsverhalten der Rezipienten. Eine besondere Rolle spielen Plattformen und Soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube oder Twitter mit ihren Möglichkeiten der Kommunikation, Interaktion und Vernetzung. Hier präsent zu sein, ist für die Erreichbarkeit insbesondere jüngerer Zielgruppen essentiell. Wie der Südwestrundfunk (SWR) hier vorgeht, ist anhand von Beispielen und Projekten Gegenstand dieses Beitrags.

Der SWR verfügt aktuell insgesamt über rund 150 Präsenzen auf Drittplattformen. Dabei ist Facebook mit ca. 65 Pages derzeit das bedeutendste Netzwerk. An zweiter Stelle folgt Twitter mit knapp 40 Accounts und YouTube mit etwa 25 Kanälen. Andere Netzwerke wie Google+, Instagram und Soundcloud spielen bisher eine eher untergeordnete Rolle. In den Sozialen Netzwerken sind zum einen vor allem diejenigen Formate erfolgreich, die die internetaffinen jungen Altersgruppen ansprechen, zum anderen korreliert der Erfolg der Social- Media-Präsenzen stark mit dem Erfolg im linearen Programm. Der SWR verfolgt hier deshalb eine Markenstrategie, d. h., der Sender konzentriert sich bei den Drittplattformen auf erfolgreiche und erfolgversprechende Inhalte; weniger bekannte oder besonders ressourcenaufwendige Formate sollen an die bereits etablierten Angebote andocken und ihre Inhalte darüber ausspielen.

Näher beschrieben werden Entwicklung und Vorgehen bei den Social-Media-Präsenzen von „Verstehen Sie Spaß?“, dem erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen You-Tube-Kanal, „Rock am Ring“ als crossmediales Eventangebot und „Tatort+“ als Verlängerung des linearen SWR-„Tatorts“ im Netz. Weitere Beispiele betreffen Angebote des SWR Fernsehens wie die Serie „Die Kirche bleibt im Dorf“ sowie das trimediale Format „Pro und Contra“.
 

MP 2/2015, S. 66-74



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