Heft 9

Christian Schröter

Audionutzung im Kontext ausdifferenzierter Onlineangebote

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2016

Die Rahmenbedingungen, um Audioinhalte im Internet zu nutzen, haben sich 2016 durch  Zuwächse bei der Internetnutzung generell, bei der Ausstattung mit mobilen Geräten und einen Ausbau unterstützender Technologien, wie Apps, weiter verbessert. Der positive Entwicklungstrend bei der Nutzung von Audio, Radio und Streaming im Internet setzt sich deshalb 2016 fort. Gemessen am Audio-Nettowert, der verschiedene Audio-Nutzungsformen zu einem gemeinsamen Nutzungswert verrechnet, hatten 2016 rund 64 Prozent aller Onliner mit Audioanwendungen im Netz zumindest selten Kontakt – eine erneute Steigerung von  4 Prozentpunkten gegenüber dem Spitzenwert von 2015.

Beigetragen hat zu diesem Wert die nahezu durchgängig positive Entwicklung bei der Nutzung verschiedener Audioanwendungen: das Hören von Musikdateien über das Internet (2016: 40 % gelegentliche Nutzung), das Live-Hören von Radioprogrammen (29 %), Musikstreaming (19 %), die zeitversetzte Variante der Audionutzung von Radiosendungen (16 %), Audiopodcasts (13 %), Musikportale (15 %) sowie Hörbücher/-spiele hören (12 %). Die größten Zuwächse wurden beim Zugriff auf Musikdateien, Musikportale und Streamingdienste beobachtet. Neu erfasst wurde die Nutzung von Audioangeboten auf YouTube sowie von Musikerkennungsdiensten, deren Bedeutung für den Audiomarkt mit Nutzungswerten von 54  Prozent (YouTube) bzw. 21 Prozent (Musikerkennungsdienste) eindrucksvoll unterstrichen wurde.

Einen besonders hohen Stellenwert besitzen die Audioangebote im Internet für jüngere Onlinenutzer. Sie nutzen jede Form von Audioangeboten im Internet in überdurchschnittlichem Umfang. Ganz besonders gilt dies für Angebote, die eine selbstbestimmte Musikauswahl entsprechend den eigenen Neigungen ermöglichen: das Anhören von Musikdateien, Streamingdienste, Musikportale und Musik erkennungsdienste. Gemessen an einer stärker habitualisierten wöchentlichen Nutzungsfrequenz haben knapp zwei Drittel der jungen Onliner Kontakt zu YouTube im Vergleich zu gut einem Viertel aller Onliner. 

Das Internet als Verbreitungsweg für Audio- und Radioinhalte gewinnt damit 2016 erneut an Bedeutung und etabliert sich zunehmend als komplementärer Ausspielungsweg.

 

MP 9/2016, S. 438-447



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