Heft 9

Wolfgang Koch/Beate Frees

Dynamische Entwicklung bei mobiler Internetnutzung sowie Audios und Videos

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2016

Die ARD/ZDF-Onlinestudie beschreibt in diesem Jahr so viele dynamische Entwicklungen wie schon lange nicht mehr: So ist die allgemeine  Internetnutzung gestiegen, die Unterwegsnutzung, Dienste zur Kommunikation, die Audio- und Videonutzung sowie die Smartphone- und Tabletnutzung. Die Zahl der Onlinenutzerinnen und -nutzer ist auf insgesamt 58 Millionen gestiegen (zumindest seltene Nutzung). Dies entspricht einem Anteil von 83,8 Prozent an der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren und einem Zuwachs gegenüber 2015 von 3,4 Prozent bzw. 1,9 Millionen Menschen. Kräftige Zuwächse gab es vor allem bei den ab 40-Jährigen.

Die Nutzungsdauer des Internets beträgt in der Gesamtbevölkerung 2016 zum ersten Mal mehr als zwei Stunden täglich (128 Min.; +20 Min. gegenüber 2015). Männer verbringen mit 153 Minuten rund 50 Minuten mehr im und mit dem Internet als Frauen (104 Min.). 

Mit einem Zuwachs von 14 Prozentpunkten nutzen nun 66 Prozent der Gesamtbevölkerung das Internet mit einem Smartphone. Auch Laptops haben etwas zugelegt (57 %), der stationäre Computer/PC liegt auf dem dritten Platz (44 %). Im Mittel werden rund drei verschiedene Geräteklassen zur Internetnutzung eingesetzt. In den beiden jüngeren Altersgruppen sind es jeweils etwa vier Geräte. Nur die ab 70-Jährigen setzen nur durchschnittlich 1,1 Geräte ein.

Mobile Geräte führen insgesamt zu einer längeren Internetnutzung. Diejenigen, die auf das Internet mit mobilen Geräten, wie beispielsweise Smartphones oder Tablets, zugreifen, sind mit 82 Prozent täglicher Internetnutzung intensiver im Netz als die Gesamtbevölkerung mit 65 Prozent. 

Die meiste Zeit (55 Minuten oder 39 % der Nutzungszeit täglich) wird im Internet weiterhin mit der Kommunikation per E-Mail, Chat oder in Apps verbracht. Auch die regelmäßige Nutzung von Onlinecommunitys, allen voran Facebook, hat von 34 auf 40 Prozent zugelegt (mindestens  wöchentlich genutzt); die Zunahme erfolgte vor allem bei der jüngeren und der mittleren Altersgruppe. Bereits auf hohem Nutzungsniveau erzielten im Vergleich zum Vorjahr Audios und Videos sowie MessengerDienste noch einmal zweistellige Zuwachsraten.
 

MP 9/2016, S. 418-437



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