Heft 2

Sabine Feierabend/Walter Klingler/Irina Turecek

Mediennutzung junger Menschen im Langzeitvergleich

Nutzungsmuster 14- bis 29-Jähriger auf Basis der Studie Massenkommunikation

Bei der jungen Generation der 14- bis 29-Jährigen gehören Medien nicht nur zum Alltag, sondern Bewegtbild- und Audionutzung sowie persönliche Kommunikation über Messaging-Dienste und soziale Netzwerke (z. B. WhatsApp, Facebook) gehen zuweilen fließend ineinander über. Junge Menschen nutzen täglich knapp neuneinhalb Stunden Medien, ein Mehrfaches der Mediennutzung dieser Zielgruppe im Jahr 1970. Bis 2000 wurde dieser Anstieg durch die klassischen elektronischen Medien bestimmt, seither durch das Internet. Fernsehen, Radio und Internet erzielen die höchsten Tagesreichweiten und die längsten Nutzungsdauern, wobei das Internet aber nur zu einem Viertel für mediale Inhalte genutzt wird. Tonträger spielen – allerdings mit sinkender Tendenz – nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Gattung Print, bei gleichbleibender Nutzungsdauer für das Buch, ist aktuell unter massivem Druck, Zeitungen und Zeitschriften werden aber auch zunehmend online genutzt.

Beim Internet hat sich der Zugangsweg in den zehn Jahren von 2005 bis 2015 vom stationären PC hin zum Smartphone entwickelt. Dies begünstigt mobile Nutzung, die aber in ihrem Umfang von der Übertragungsgeschwindigkeit und den Mobilfunkverträgen der 14- bis 29-Jährigen abhängt. Das Internet integriert Alltagskommunikation und Mediennutzung. Dies wird deutlich, wenn man die Tagesreichweiten der unterschiedlichen Möglichkeiten der Internetnutzung analysiert: Ein großer Teil davon ist individuell geprägt – wie etwa bei der Nutzung von Suchmaschinen und der Kommunikation mit anderen – ein kleinerer Teil ist eins zu eins mit der Nutzung der klassischen Medien vergleichbar. Aufgrund der hohen Verweildauern dominieren bei der Nutzung medialer Inhalte nach wie vor auch im Jahr 2015 die klassischen Medien.

Die Nutzungsmotive der einzelnen Medien sind trotz Veränderungen hinsichtlich Medienangebot und Nutzungsoptionen in den vergangenen 15 Jahren in ihren Strukturen erhalten geblieben. Dies gilt für Radio, Fernsehen und Tageszeitung, auch weitestgehend für das Internet, obwohl die Nutzerzahlen höher liegen als früher.

MP 2/2016, S. 120-128



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