Werbemarkt 2015 (Teil 1): Auf Wachstumskurs
Ergebnisse auf Basis der Brutto-Werbestatistik
Im Jahr 2015 wurden wie in den Vorjahren im Werbemarkt große Zuwächse erzielt. Laut den aktuellen Brutto-Werbedaten von Nielsen wurden 29,2 Mrd Euro erwirtschaftet, was einem Zuwachs um 3,5 Prozent entspricht. Besonders erfolgreich erwiesen sich hierbei die elektronischen Medien Fernsehen, Out-of-Home, Kino und Online.
Der Fernsehwerbemarkt wuchs um 5,4 Prozent bei einem Marktanteil von 47,2 Prozent an. Dies war das größte Umsatzwachstum von allen Medien, damit blieb das Fernsehen auch 2015 das mit Abstand erfolgreichste Werbemedium. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Umsatzzahlen im Radio: Mit einem Marktanteil von rund 6 Prozent verteidigte das Medium seine stabile Position im Werbemarkt. Von diesem Ergebnis profitierten die Vermarkter: AS&S Radio konnte den Vorjahreswert knapp halten, die Umsätze des Vermarkters RMS wuchsen um 4,7 Prozent. Das Umsatzwachstum der Onlinewerbung betrug 3,4 Prozent und lag damit unterhalb des Zuwachses im Gesamtmarkt. Allerdings werden die Umsätze großer Player im Markt, wie Google, Facebook und YouTube, nicht in der Nielsen-Bruttowerbestatistik ausgewiesen, was die Aussagekraft dieser Daten zu Online etwas abschwächt. Erneute Umsatzrückgänge gab es bei den Printprodukten, sie konnten insgesamt weniger Werbung verkaufen (-0,8 %). Im Vergleich zu den Vorjahren schwächte sich jedoch die negative Entwicklung bei den meisten Printprodukten ab, Fachzeitschriften konnten sogar an Umsatz hinzugewinnen und als einziges Segment im Printmarkt einen leichten Anstieg der Werbeeinnahmen um 0,5 Prozent verbuchen.
Wie im Vorjahr war die Branche der Automobilhersteller die aktivste im Werbemarkt. Sie generierte einen Werbeumsatz von 1,719 Mrd Euro – dies entspricht einem Wachstum von 5,4 Prozent. Rang 2 erreichte E-Commerce mit einem Zuwachs von rund 16 Prozent auf 1,694 Mrd Euro, auf Rang 3 der Umsatzstärksten lag die Branche Zeitungswerbung mit 1,408 Mrd Euro.
Die Netto-Umsatzdaten des ZAW werden im Mai 2016 veröffentlicht und in einem weiteren Beitrag in Media Perspektiven vorgestellt.
MP 3/2016, S. 156-165
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