Heft 5

Erk Simon

Glaubwürdigkeit der Medien gestiegen

Ergebnisse bundesweiter Repräsentativbefragungen aus den Jahren 2015, 2016 und 2018

Nach den Ergebnissen einer im Februar 2018 von infratest dimap durchgeführten Repräsentativbefragung der wahlberechtigten Bevölkerung ab 18 Jahren ist die Glaubwürdigkeit in die Informationsvermittlung der Medien in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren angestiegen. Auf die Frage, ob sie Informationen in den deutschen Medien für glaubwürdig halten, antworteten im Jahr 2015 52 Prozent mit „ja, halte ich für glaubwürdig“, aktuell sind es 65 Prozent. Der Anstieg findet sich in der Tendenz sowohl in den westlichen als auch in den östlichen Bundesländern und durchgängig bei allen soziodemografischen Gruppen. Die Meinung über die Informationsqualität der deutschen Medienangebote insgesamt bleibt auf einem hohen Niveau stabil. 30 Prozent der Wahlberechtigten schätzen die Informationsqualität als sehr gut und weitere 60 Prozent als gut ein. Nur jeder zehnte äußert sich bei dieser Frage kritisch und bewertet die Informationsqualität als schlecht bzw. sehr schlecht.

Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist unverändert hoch. Die Mehrheit (64 %) schenkt dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr großes oder großes Vertrauen, in 2015 und 2016 waren es jeweils 61 Prozent. Im Ranking der Vertrauenswerte von Institutionen liegt der öffentlich-rechtliche Rundfunk deutlich vor den privaten Rundfunksendern (20 %), den Kirchen (27 %), der Bundesregierung (33 %) oder der Wirtschaft (46 %). 83 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung in Deutschland halten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar.

Auch in der Differenzierung nach einzelnen Medien bzw. Medienanbietern ergeben sich für den öffentlich- rechtlichen Rundfunk hohe Glaubwürdigkeitswerte. Fokussiert auf die Antwortalternativen „halte ich für glaubwürdig“ versus „halte ich für weniger glaubwürdig“, bescheinigen 82 Prozent den öffentlich-rechtlichen Radiosendern und 77 Prozent den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern Glaubwürdigkeit. Die Tageszeitungen erhalten mit 71 Prozent ebenfalls eine sehr gute Bewertung. Deutlich kritischer ist das Bild für die privaten Radio- und Fernsehangebote mit 41 bzw. 27 Prozent, für Informationen im Internet (30 %) sowie die Boulevardpresse (6 %). Nur 5 Prozent halten die sozialen Medien für glaubwürdig, 75 Prozent schätzen sie explizit als weniger glaubwürdig ein.

MP 5/2018, S. 210-215



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