Heft 7-8

Bernhard Engel/Lothar Mai/Thorsten Müller

Massenkommunikation Trends 2018: Intermediale Nutzungsportfolios

Ergebnisse aus der Studienreihe "Medien und ihr Publikum"

Mit den „Massenkommunikation Trends 2018“ werden zum zweiten Mal die Ergebnisse zu den intermedialen Nutzungsportfolios publiziert, die nach dem methodischen Konzept der modular aufgebauten Studienreihe „Medien und ihr Publikum“ erhoben wurden. Die Repräsentativbefragung der deutschsprechenden Bevölkerung ab 14 Jahren entspricht in den Eckpunkten der Studie von 2017. Am gestrigen Tag wurden 84 Prozent von Video- und 81 Prozent von Audioangeboten erreicht. Die Mediennutzungsmuster im Tagesverlauf sind weiterhin durch hohe Kontinuität gekennzeichnet. Durch einen Vergleich mit den Ergebnissen des Vorjahres lassen sich bestimmte Trends – insbesondere die Verschiebung von klassischer linearer Mediennutzung hin zu einer immer stärkeren nonlinearen Nutzung generisch digitaler Angebote – gut beobachten.

Klassische Fernseh-, Radio- und – in abnehmendem Maße – Zeitungs- bzw. Zeitschrifteninhalte spielen trotzdem nach wie vor eine überragende Rolle beim täglichen Medienkonsum. Gut 70 Prozent der Mediennutzung finden zu Hause statt. Offensichtlich führen die in den vergangenen Jahren hinzugekommenen Optionen wie Streamingdienste für Audio- und Video-Content in der Regel nicht zu völlig neuen Nutzungsweisen im Tagesablauf, sondern sie folgen den bekannten Mustern des Medienkonsums. Die vermehrte Nutzung digitaler Angebote – unterstützt durch die zunehmende Mobilität gerade junger Altersgruppen – bedeutet nicht nur eine technische Veränderung, sondern auch, dass zeit- und ortsunabhängige Mediennutzung weiter an Bedeutung gewinnen. Neben den zusätzlichen technischen Wahlmöglichkeiten kennzeichnet dies auch eine Veränderung im Zugang der Nutzer zu Inhalten, der seinerseits nicht ohne Einfluss auf den Content selbst ist.

Auch wenn im einjährigen Vergleich Veränderungen eher gering erscheinen mögen, sind in der Annahme, dass diese Veränderungen unumkehrbare Trends sind, mittelfristig ein tiefgreifender Umbau von Medienangeboten und Veränderungen in der Mediennutzung zu erwarten.

MP 8/2018, S. 330-347



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