Heft 6

Christian Schröter/Thomas Laufersweiler

ARD Audiothek - Auf dem Weg zu einer neuen Art des Hörens

Ergebnisse aus der Begleitforschung zur innovativen Radio-App

Der Audiomarkt und die Nutzung von Hörmedien sind in Bewegung. Besonders im Internet lässt sich ein wachsendes Interesse für Audioangebote beobachten. Dies zeigen auch die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Begleitforschung zur ARD Audiothek, Zu den gewonnenen Erkenntnissen zählt, dass sich mit dieser Smartphone-Audio- App für viele der Nutzerinnen und Nutzer eine neue, intensive, als wertvoll empfundene Form des Hörens eröffnet hat.

ARD Audiotheksnutzer sind Radiohörer. Während die klassische Tagesverlaufskurve des Hörfunks einen „Peak“ am Morgen und dann einen abnehmenden Kurvenverlauf vor allem in den Abendstunden nach 19.00 Uhr aufweist, liegen die Nutzungsvolumina bei der ARD Audiothek aber stärker am Abend. Offensichtlich handelt es sich bei den ARD Audiotheksnutzern um Hörer aus der ganzen Breite des öffentlich-rechtlichen Radioangebots. Von Infosendern, Pop-Wellen, Kultur-, Schlager-, Oldie-Programmen bis zu jungen Wellen sind alle Formate vertreten. Die Audiotheksnutzer kennen und nutzen aber auch viele andere Plattformen und Streamingdienste wie zum Beispiel Spotify, Audible/Amazon oder iTunes/Apple.

Die ARD Audiothek wird vor allem von der mittleren Generation genutzt. Der Anteil der Frauen liegt bei gut einem Drittel, die Nutzerinnen und Nutzer sind im Durchschnitt höher gebildet. Unter den Mediennutzertypologie-Gruppen dominieren vor allem moderne Etablierte. Auch Hochkulturorientierte und Familienorientierte sind gut vertreten.

Bei der Weiterentwicklung der App und der Webversion sollten, vor dem Hintergrund der in der Begleitforschung gewonnenen Erkenntnisse, die herausgearbeiteten Stärken erhalten bleiben, nämlich unter anderem die Vielfalt und Qualität des Inhalts, die Übersichtlichkeit, die hochwertige Kuratierung und die Balance zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Nutzergruppen. Die Wertschätzung durch die Nutzer und Nutzerinnen ist hoch. Dies gilt es weiter auszubauen. Optimierungsfelder liegen vor allem bei der Präsentation der Livestreams, der Verbesserung der Suche und höherer Sichtbarkeit beliebter Features.

 

MP 6/2019, S. 286-302



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