Heft 3

Antje Aust/Gabriele Schade

Qualitätsevaluierung von Telemedien als Instrument der Gremienkontrolle

Ergebnisse eines mehrjährigen Projektes des MDR-Rundfunkrats

In einem mehrjährigen Projekt wurde das Onlineangebot MDR Wissen nach den Vorgaben des Telemedienkonzepts weiterentwickelt. Die thematische Auffindbarkeit der Wissensinhalte wurde durch eine neue Strukturierung verbessert. Es werden verstärkt alltagsnahe Themen publiziert. Mehr Beiträge weisen einen regionalen Bezug zu Mitteldeutschland auf und schaffen hierdurch eine besondere Qualität im publizistischen Wettbewerb. Im Zeitvergleich wurde MDR Wissen mit einer Vielzahl von Audio und Videoelementen deutlich multimedialer. Beitragsarten, die der Hintergrundberichterstattung dienen, sowie eine besondere Tiefe der Wissensvermittlung tragen zur Erfüllung des Bildungsauftrags bei. Außerdem wird durch thematisch vertiefende Verlinkungen sowohl innerhalb des MDR als auch in das ARD-Netzwerk eine umfassende Vernetzung erzielt. Zahlreiche Beiträge werden in Dossiers zu Themenschwerpunkten gebündelt und erleichtern so die Auffindbarkeit von Inhalten. Verlinkungen zu externen Quellen sorgen für die Quellentransparenz der Wissensnachrichten. Soziale Medien wie Facebook werden genutzt, um einerseits mit den Nutzern in Austausch zu treten und Diskussionen untereinander zu fördern. Andererseits verweist MDR Wissen dabei konsequent auf die Inhalte auf der eigenen Plattform, um Nutzer auch auf das eigene Angebot zu lenken.

Die Ergebnisse liefern dem Rundfunkrat eine systematische und aussagekräftige, vom MDR unabhängige Informationsbasis. Zugleich dient die vorliegende Veröffentlichung der Transparenz in der Gremienarbeit. Die gewonnenen Informationen dienen als wertvolle Grundlage für eine kriteriengeleitete und datengestützte Diskussion der Gremienmitglieder untereinander. Hinzu kommt der Austausch mit den verantwortlichen Redaktionen im Fachausschuss. Die Evaluierung von Telemedien auf Basis nachvollziehbarer und überprüfbarer Kriterien ist ein wichtiger Beitrag zur weiteren Professionalisierung der Gremienarbeit.

 

 

 

MP 3/2020, S. 126-138



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