Was Kinder sehen
Eine Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2017
Im Vergleich zum Vorjahr mit Fußball-WM und Olympischen Sommerspielen fehlten im Fernsehjahr 2017 sportliche Großereignisse im Programm. Diese Art von Fernsehereignissen hat, wie bei älteren Zuschauern, auch einen Einfluss auf die Fernsehnutzung der Kinder von drei bis 13 Jahren. Der in 2016 eingeführte Sender Toggo plus von Super RTL (Ausstrahlung des Programms von Super RTL um eine Stunde zeitversetzt) wurde als weiteres Vollprogramm in die Analyse der Fernsehnutzung der Kinder einbezogen.
Wie im vergangenen Jahr setzte sich auch 2017 der leichte Rückgang der Tagesreichweite fort (–2,6 %-Punkte). Auch die Sehdauer ist in den meisten Altersgruppen der Kinder zurückgegangen und liegt nun bei 73 Minuten (–6 Min.). Bei den Kindern von drei bis fünf Jahren blieb diese Kennziffer relativ stabil. Die Verweildauer, also die Sehdauer der Seher, lag in 2017 bei 145 Minuten (–5 Min.), hier waren die jüngsten Zuschauer ebenfalls die aktivsten (+3 Min.).
Im Tages- und Wochenverlauf der Fernsehnutzung zeigen sich stabile Trends: Von Montag bis Donnerstag fiel der Anteil fernsehender Kinder an einem durchschnittlichen Tag mit 45 Prozent am geringsten aus, auch die Sehdauer war mit 63 Minuten am niedrigsten. An Freitagen stieg die Reichweite des Fernsehens bei Kindern auf 48 Prozent an, die Sehdauer wuchs hingegen deutlicher um etwa eine Viertelstunde auf 77 Minuten an. Die Reichweite am Samstag war im Vergleich zum Freitag leicht höher (+1 %-Punkt) und ging mit einer Steigerung der Sehdauer auf 94 Minuten einher. Zwar werden am Sonntag generell die meisten Kinder erreicht, die Sehdauer ging aber 2017 im Vergleich zum Samstag um fünf Minuten auf 89 Minuten zurück.
Marktführer des Gesamttages im Spektrum der sechs Kinderprogramme bleibt Super RTL, in der Zeit von 6.00 bis 21.00 Uhr lagen Super RTL und KiKA aber gleich auf. Erfolge weist der KiKA besonders in seinen beiden letzten Sendestunden auf, verlor aber vor allem bei den Vorschulkindern Zuschauer an Toggo plus.
MP 4/2018, S. 163-175
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