MP 12/2024: ARD-Programmanalyse 2023: Programmprofile

Angela Rühle

Das Programmangebot von Das Erste, ZDF, RTL, VOX, Sat.1 und ProSieben

Ergebnisse der ARD-Programmanalyse 2023

Kurz und knapp

  • Die Ergebnisse der neuen ARD-Programmanalyse 2023 zeigen: Im Ersten und im ZDF entfielen 2023 gut 40 Prozent der Sendezeit auf Informationsangebote wie Magazine, Reportagen, Dokus und Nachrichten.
  • Der primäre Fokus der privaten Programme liegt weiterhin auf fiktionalen und non-fiktionalen Unterhaltungsangeboten.
  • Das Fictionangebot im Ersten und im ZDF bestand 2023 zu rund 80 Prozent aus eigen- oder koproduzierten Serien und Filmen, die zum überwiegenden Teil in Deutschland produziert wurden.
  • Die öffentlich-rechtlichen Sender decken eine große Bandbreite an Sportarten ab. 2023 sorgte der Wechsel der NFL-Übertragungsrechte zu Verschiebungen beim Anteil der Sportberichterstattung zwischen ProSieben und RTL

Die Programmanalyse untersucht seit vielen Jahren das Angebot der linearen TV-Programme im deutschen Markt. Welche unterschiedlichen Programmschwerpunkte, -strukturen und Angebotscharakteristika lassen sich auf Basis dieser Auswertung herausfiltern?

Öffentlich-rechtliche Sender legen weiterhin Fokus auf Information

In den öffentlich-rechtlichen Programmen lag der Anteil an Information 2023 jeweils erneut über 40 Prozent (Das Erste: 41 % ZDF: 44 %) – und damit deutlich vor den privaten Sendern. Unter Information werden in der ARD Programmanalyse neben den Nachrichten auch Magazine, Dokumentationen und Reportagen einbezogen. RTL war im vergangenen Jahr der private Sender mit dem umfangreichsten Informationsangebot – Information machte hier knapp 25 Prozent der Sendezeit aus. Dahinter folgten VOX (22 %), Sat.1 (19 %) und ProSieben (18 %).

Unterschiedliche Unterhaltungsschwerpunkte bei den Privaten

Bei RTL hielten sich Informationen, Fictionangebote und non-fiktionale Unterhaltung in etwa die Waage. Bei ProSieben und VOX machten 2023 Fictionsendungen, also Filme und Serien, den größten Programmanteil aus. Sat.1 verwendete hingegen auch 2023 die meiste Sendezeit auf non-fiktionale Unterhaltungsformen wie Shows, Quiz- oder Reality-Formate.

Fiction bei Das Erste und ZDF stammt überwiegend aus heimischer Produktion

Auch im Ersten und im ZDF ist Unterhaltung eine wichtige Programmfarbe. Fiction stellte 2023 bei beiden Programmen den zweitgrößten Programmblock dar (Das Erste: 33 %, ZDF: 37 %). Dabei handelte es sich hauptsächlich um deutsche Produktionen, nur rund 2 Prozent (Das Erste) bzw. 6 Prozent (ZDF) der Fictionangebote in den beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogrammen waren US-amerikanischer Provenienz . Die Fiction-Inhalte bei VOX (95 %) und ProSieben (92 %) stammen fast vollständig aus den USA. Bei RTL und Sat.1. gilt dies für rund zwei Drittel der fiktionalen Programminhalte. Bei den Kölnern macht der Anteil inländischer Produktionen 26 Prozent aus, bei Sat.1 sind es 16 Prozent.

Große Bandbreite im Ersten und beim ZDF – neue TV-Heimat für American Football

2023 waren im Ersten und im ZDF mindestens 20 verschiedene Sportarten zu sehen, insgesamt nahm der Sport 7 Prozent (Das Erste) bzw. 6 Prozent (ZDF) der Sendezeit ein. Die öffentlich-rechtlichen Sender decken damit eine große Bandbreite ab. Die Privatsender fokussieren sich im Gegensatz dazu auf einige Sportarten. Bei ihnen war 2023 geprägt vom Wechsel der Übertragungsrechte der US-amerikanischen Footballliga NFL von ProSieben zu RTL.



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