Klassisches Radio ist gut in der Region verankert
Ergebnisse und Methodik der ma 2025 Audio I
Kurz und knapp
• Knapp 93 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren hören der ma 2025 Audio I zufolge regelmäßig Audioangebote. Fast drei Viertel schalten täglich mindestens ein Radioprogramm ein und dies über vier Stunden lang.
• Der Radiomarkt fragmentiert weiter – die Anzahl der genannten Sender, an die sich die für die ma Befragten erinnern, hat sich von 1996 bis heute mehr als verdoppelt.
• Rund drei Fünftel der Radiohörerinnen und -hörer weisen eine hohe Senderbindung auf und schalten an einem Durchschnittstag nur einen Sender ein.
• Am Beispiel des Saarlands zeigt sich, dass Radiosender mit einer starken regionalen Verwurzelung auch in einem sich verändernden Marktumfeld weiterhin in der Hörergunst vorne liegen.
Audionutzung bleibt hoch - klassisches Radio weiterhin führend
92,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren hören regelmäßig Audioangebote (Weitester Hörerkreis – WHK). Das klassische lineare Radio schalten 92,4 Prozent regelmäßig, über 52 Millionen (74,4 %) täglich ein (Tagesreichweite, Mo-Fr). Die Verweildauer (Mo-Fr) liegt bei über vier Stunden – das sind zentrale Ergebnisse der Ende März 2025 veröffentlichen ma 2025 Audio I.
Die über DAB+ sendenden Programme konnten ihre Reichweite ausbauen. Sie liegen nun bei 12 Millionen täglichen Hörerinnen und Hörern, ein Plus von 3,1 Prozentpunkten gegenüber der ma 2024 Audio I. Im WHK erreichen die Programme gut 21 Millionen Hörerinnen und Hörer (+1,8 %-Punkte).
Radiomarkt hat sich fragmentiert
Schaut man auf die Langzeitentwicklung, so zeigt sich, dass die Zahl der Radiosender in Deutschland seit den 1990er Jahren massiv angestiegen ist. Der Radiomarkt hat sich zunehmend fragmentiert. Wurden 1996 von den Befragten in den MA-Interviews insgesamt 226 Sender genannt, an die sich erinnerten, so sind es aktuell bereits über 500, deren Nutzungsdaten in der jeweiligen Media Analyse erfasst wurden.
Sendertreue weiter ausgeprägt
Interessant ist auch der Blick auf das Ein- und Umschaltverhalten der Hörerinnen und Hörer. Im Schnitt knapp sechs Sender befinden sich aktuell im Relevant Set der Befragten, wurden also zumindest einmal in den letzten vier Wochen genutzt. Bei der Anzahl der täglich genutzten Sender werden im Schnitt 1,7 Sender genannt und das Radio gut zwei Mal am Tag eingeschaltet. Das tägliche Nutzungsverhalten ist – wie die ma-Zahlen zeigen – in den vergangenen zehn Jahren relativ konstant geblieben. Fast 60 Prozent aller Radiohörerinnen und -hörer schalten an einem Durchschnittstag nur einen Sender ein, etwas über 26 Prozent zwei Sender.
Regionalität sorgt für hohe Bindung
Der deutsche Radiomarkt ist föderal geprägt. Mit Blick auf Tagesreichweite und Hördauer findet sich die höchste Radionutzung in den ostdeutschen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen. Die geringste Radionutzung verzeichnen die Metropolen Berlin und Hamburg.
Im Saarland liegt die Tagesreichweite der Gattung Radio bei 76,1 Prozent. Die dortige regionale Radiolandschaft wird maßgeblich geprägt von den Programmen des Saarländischen Rundfunks sowie dem privaten Mitbewerber RADIO SALÜ. Analog zur bundesweiten Entwicklung hat sich auch im Saarland nicht zuletzt durch die Aufschaltung der bundesweiten DAB+-Netze und eines regionalen DAB+ Multiplexes das Programmangebot deutlich erhöht – nichtdestotrotz liegen SR 3 Saarlandwelle, SR 1 und RADIO SALÜ weiterhin in der Hörergunst vorne und konnten ihre Position im Markt behaupten. Die Programme profitieren von ihrem regionalen Bezug im Programm und ihrer über Jahrzehnte gewachsenen Verankerung in der Region.
MP-Spotlight
Hohe Senderbindung: Fast drei Fünftel schalten an einem Durchschnittstag nur einen Radiosender ein
Volltext MP 9/2025
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