MP 5/2025: ARD-Forschungsdienst: Nachrichten, Fake News und Wahlen

ARD-Forschungsdienst/Uli Gleich

Nachrichten, Fake News und Wahlen

ARD-Forschungsdienst

Nachrichten, Fake News und Wahlen

Fake News werden vor allem im Zusammenhang mit politischen Themen bzw. Nachrichten wahrgenommen. Inwiefern können politische Einstellungen und Wahlentscheidungen davon beeinflusst werden?

Voreinstellungen der Menschen beeinflussen die Glaubwürdigkeit von Fake News

In Sozialen Medien sind einige wenige Personen für die Verbreitung von Fake News verantwortlich. Sogenannte Supersharer teilen Falschinformationen besonders intensiv und erreichen damit einen weitaus größeren Anteil an Nutzerinnen und Nutzern. Voraussetzung dafür, dass (politische) Fake News Wirkung entfalten, sind allerdings gewisse Vulnerabilitätsfaktoren aufseiten der User. Dazu gehören etwa der Glaube an Verschwörungserzählungen, Patriotismus und die Tendenz zu kollektivistischen Ideen von Gesellschaft.

Auch in Demokratien beeinflussen Fake News Vertrauen in Wahlen

Halten Menschen Fake News für glaubwürdig, bedeutet das eine große Herausforderung für demokratische Gesellschaften. Zum Beispiel kann das Vertrauen in Wahlen gemindert sein und die Voreinstellungen von Menschen sowie die Verarbeitung von politischen Informationen hemmen oder beeinflussen. Spannend ist, dass gerade in Demokratien mit unbeeinflussten Wahlen solche Effekte auftreten. Selbst wenn keine Erkenntnisse über Anomalien bei der Durchführung von Wahlen vorliegen, können Informationen über die Wahrscheinlichkeit von Unregelmäßigkeiten das Vertrauen in die Integrität von Wahlen bedrohen.

Populistische Parteien profitieren von Fake News

Ob Wahlentscheidungen durch Fake News direkt beeinflusst werden können, ist schwer nachzuweisen. In mehreren Studien zeigten sich aber geringe Effekte, vor allem bei Menschen ohne besondere politische Überzeugung und mit wenig politischem Wissen. Dies kann zum Wahlerfolg populistischer Parteien beitragen.



Zurück zur Übersicht