MP 10/2025: Werbemarkt 2024 (Teil 1): Brutto-Wachstum in Krisenzeiten

Pamela Möbus/Michael Heffler

Werbemarkt 2024 (Teil 1): Brutto-Wachstum in Krisenzeiten

Entwicklungen auf Basis der Brutto-Werbestatistik

Kurz und knapp

  • Laut den von Nielsen erhobenen Brutto-Werbeumsätzen wuchs der deutsche Werbemarkt 2024 um 5,1 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 35,7 Mrd Euro.
  • Das Medium Fernsehen konnte seine Brutto-Werbeumsätze um 5,2 Prozent erhöhen. Sein Anteil am Gesamtwerbemarkt blieb mit rund 49 Prozent stabil.
  • Die Brutto-Werbespendings für das Radio nahmen um 6,4 Prozent zu. Publikumszeitschriften und Kino verzeichneten Einbußen.
  • Auch 2024 scheint sich eine Verschiebung der Werbegelder in digitale Werbeformen fortzusetzen, wovon vor allem große internationale Plattformanbieter profitierten.

 

Das Marktforschungsunternehmen Nielsen weist mit den Brutto-Werbeumsätzen ein Gesamtvolumen von 35,7 Mrd Euro für den deutschen Werbemarkt 2024 aus. Nach dem deutlichen Rückgang 2022 und der Stagnation der Werbeausgaben im Jahr 2023, zeigt die Nielsen-Statistik für 2024 erstmals wieder ein deutliches Umsatzplus in Höhe von 1,7 Mrd Euro (+5,1 %) für die erfassten Medien. Gestalteten sich die ersten drei Quartale noch deutlich positiv – bei abnehmenden Wachstumsraten – verzeichnete das vierte Quartal ein Minus von 1,3 Prozent. Vor allem im Dezember 2024 gab der Werbeumsatz deutlich nach.

Für das Fernsehen weisen die von Nielsen ermittelten Brutto-Werbeumsätze für das Jahr 2024 einen deutlichen Zuwachs auf. Der Gesamtumsatz stieg um 5,2 Prozent auf insgesamt 14,41 Mrd Euro, was einer absoluten Steigerung um 858,55 Mio entspricht. Mit 48,7 Prozent am Gesamtwerbemarkt blieb der Anteil von TV stabil. Die beiden öffentlich-rechtlichen TV-Vermarkter verbuchten 2024, nach einem Rückgang im Vorjahr, eine positive Entwicklung. ARD MEDIA weist bei den Brutto-Werbeumsätzen ein Wachstum von 9,4 Prozent aus, beim ZDF Werbefernsehen stiegen sie um 6,6 Prozent. Private TV-Vermarkter legten um 5,1 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 16,80 Mrd Euro zu. Neben der Gattung Fernsehen nahmen die Werbespendings für Out-of-Home-Medien (+12,7 %), Radio (+6,4 %), Tageszeitungen (+6 %) und Online (+5,8 %) deutlich zu. Einbußen verzeichneten dagegen Zeitschriften (-7,4 %) und Kino (-4,5 %).

Die Werbeausgaben für das Radio stiegen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent. Laut Nielsen lag der Brutto-Werbeumsatz für Radio bei 2,06 Mrd Euro. Die Umsätze der öffentlich-rechtlichen Radiosender wuchsen um 3,7 Prozent und verzeichneten einen Gesamtumsatz von knapp 451 Mio Euro. Bei den privaten Radioanbietern stiegen die Brutto-Werbespendings auf insgesamt 1,61 Mrd Euro (+7,1 %).

MP-Spotlight

Brutto-Werbeausgaben konnten 2024 trotz Krisenzeiten zulegen

Volltext MP 10/2025



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