MP 30/2024: ARD/ZDF-Medienstudie 2024 - Die Mediennutzung der 30- bis 49-Jährigen – stabil bis dynamisch

Nicole Gonser

Die Mediennutzung der 30- bis 49-Jährigen – stabil bis dynamisch

Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie 2024

Kurz & knapp

  • Die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen erlebt als erste Digital-Natives-Generation den digitalen Medienwandel am stärksten.
  • Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede in den Nutzungsgewohnheiten zwischen der jüngeren und älteren Kohorte.
  • Die lineare Radio- und Fernsehnutzung geht in dieser Zielgruppe zurück.
  • Streamingangebote verzeichnen Zuwächse, können aber den Rückgang der linearen Nutzung nicht kompensieren.

 

Generation Y spiegelt Medienwandel am stärksten, jüngere Subgruppe tendiert stärker zur non-linearen Nutzung

Eine Zielgruppe, bei der aktuell sich der digitale Medienwandel am stärksten zeigt, und die Auffälligkeiten im Vergleich zu anderen Altersgruppen aufweist, sind die 30- bis 49-Jährigen. Ihre prägende Zeit als Kinder bzw. Jugendliche um die Jahrtausendwende und das Aufwachsen mit digitalen Medien kennzeichnet sie als erste Generation der Digital Natives, mit entsprechenden Spezifika in ihrer Mediennutzung. Vor allem die Jüngeren unter ihnen prägen die Werte der Altersgruppe insgesamt. 

Onlineaffine Subgruppe der 30- bis 39-Jährigen sorgt für Stabilität bei Textnutzung

Betrachtet man die Nutzung nach Mediengattungen, liegt über alle Altersgruppen hinweg die Reichweite für Video vor Audio, zeigt aber eine leicht rückläufige Tendenz im Vergleich zum Vorjahr. Mit Abstand folgt die Gattung Text, die von fast allen Altersgruppen weniger genutzt wird. Hier bilden die 30- bis 49-Jährigen eine Ausnahme, deren Textnutzung anders als bei den anderen Altersgruppen stabil bleibt. Zurückzuführen ist dies auf eine Konstanz in der Nutzung von Artikeln im Internet, die vor allem von der jüngeren Subgruppe (30-39 Jahre) getrieben wird.

Mediennutzungsdauer sinkt bei 30- bis 49-Jährigen am stärksten, vor allem TV und Radio verlieren

2024 wurden (mit einem Rückgang um eine halbe Stunde) rund sechseinhalb Stunden täglich mit Medien verbracht. Geringere Gesamt-Mediennutzungsdauern weisen alle Altersgruppen auf, aber mit einem Minus von 36 Minuten gegenüber dem Vorjahr verzeichnen die 30- bis 49-Jährigen den deutlichsten Rückgang. Getragen wird dies vor allem von der Subgruppe der 30- bis 39-Jährigen, die Medien deutlich weniger nutzen als 2023.

Die Tagesreichweite des klassischen Fernsehens ist bei den 30- bis 49-Jährigen gegenüber dem Vorjahr von 74 auf 71 Prozent gesunken, was ebenfalls vor allen auf das Nutzungsverhalten der 30- bis 39-Jährigen zurückzuführen ist. Beim linearen Radio geht die tägliche Nutzung von 64 auf 57 Prozent zurück, gleichermaßen bei jüngeren und älteren Publika unter den 30- bis 49-Jährigen.

Im Audio- und Videobereich verzeichnen Streamingangebote bei den 30- bis 39-Jährigen Nutzungszuwächse, die die linearen Rückgänge aber nicht kompensieren.

Die ARD/ZDF-Medienstudie 2024 ist die Nachfolgestudie der renommierten ARD/ZDF-Onlinestudie und ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends. 2024 wurden hierzu 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt.



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