ARD/ZDF-Medienstudie 2024: Sättigungstendenz bei non-linearer Mediennutzung verstetigt sich
Aktuelle Ergebnisse der repräsentativen Studie
Kurz & knapp
- Die lineare Mediennutzung nimmt seit Jahren mal mehr, mal weniger stark ab. Allerdings werden laut ARD/ZDF-Medienstudie diese Verluste nicht durch non-lineare Angebote ausgeglichen.
- Die vor einigen Jahren noch starke Wachstumsdynamik von Streamingangeboten im Audio- und Videobereich flacht ab bzw. stagniert. Lediglich bei Social Video werden weiterhin Zuwächse in der Nutzung verzeichnet.
- Die Nutzungsrückgänge im Linearen führen zu einer moderat sinkenden Mediennutzung insgesamt.
Seit einigen Jahren ist eine abnehmende Nutzung linearer Angebote feststellbar, die sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzt. Doch ersetzen non-lineare Medienangebote dabei lineare Angebote bzw. in welchem Gleichgewicht pendelt sich die Verteilung der Mediennutzung ein? Insgesamt belegen die Daten eine abflachende Wachstumsdynamik, in bestimmten Teilen sogar eine Sättigung. Es zeigt sich insgesamt, dass die non-lineare Mediennutzung nicht so stark wächst, dass sie lineare Verluste ausgleichen könnte.
Abnehmende Wochenreichweiten bei non-linearen Video- und Audioangeboten
Die Wochenreichweite von Videoangeboten bei Streamingdiensten, Mediatheken und YouTube verzeichnet eine geringere Wachstumsdynamik im Vergleich zu den Vorjahren. Eine Ausnahme bildet allenfalls der Bereich Social Video, dessen Zuwachsraten aber nicht mehr so hoch ausfallen. Ähnliche Entwicklungen sind bei non-linearen Audioangeboten wie Podcasts, Musik bei YouTube und Musik-Streamingdiensten zu beobachten.
Die stärksten Peaks bei den Tagesreichweiten non-linearer Angebote liegen inzwischen ein paar Jahre zurück. Eine Ausnahme bildet dabei das Musikstreaming, dessen Nutzung seit 2023 wieder ansteigt. Die Nutzungsdauern der einzelnen Verbreitungswege geben kein einheitliches Bild ab, sind aber in der Tendenz ähnlich und stagnieren bzw. geben nach.
Verschiebungen im Tagesablauf der Audio- und Videonutzung
Im Vergleich zu 2019 – als Vergleichszeitraum ohne Einflüsse der Corona-Pandemie – zeigen sich vor allem am Vorabend und in der Primetime deutliche Veränderungen in der Videonutzung. Dabei werden lineare Reichweitenverluste nicht durch die größeren Zuwächse im Streaming kompensiert, sodass die Video-Tagesreichweite insgesamt sinkt. Ähnlich verhält es sich im Audiobereich, wo die größten Reichweitenverluste beim Liveradio am Morgen und Vormittag feststellbar sind. Trotz moderaten Wachstums im Bereich Podcast und Musikstreaming wird eine geringere Reichweite mit Audioinhalten als 2019 erzielt.
Anhaltende Fragmentierung und moderates Absinken der Mediennutzung insgesamt
Insgesamt werden die Rückgänge bei der linearen Fernseh- und Radionutzung weder innerhalb der Mediengattungen, durch die Gewinne non-linearer Angebote, noch zwischen den Mediengattungen kompensiert, wodurch die Gesamtreichweite 2024 moderat sinkt.
Im Rahmen der ARD/ZDF-Medienstudie 2024, die die Nachfolgestudie der renommierten Studien Massenkommunikation Trends und Onlinestudie von ARD und ZDF ist, wurden 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren zu ihrer Mediennutzung befragt.
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