MP 26/2024: ARD/ZDF-Medienstudie 2024 Trends bei Video- und Audioplattformen

Thomas Kupferschmitt

ARD/ZDF-Medienstudie 2024: Trends bei Video- und Audioplattformen

Aktuelle Ergebnisse der repräsentativen Studie

Kurz & knapp

  • Die bereits 2023 beobachtete Konsolidierung des Streamingmarktes setzt sich 2024 fort.
  • Sowohl im Audio- als auch im Videobereich zeigt sich eine hohe Konstanz. Relevante Veränderungen zeigen sich eher in der „zweiten Reihe“ der Anbieter.
  • Bei den Videoplattformen liegt bei der Gesamtnutzung YouTube vor der ARD- und der ZDF-Mediathek. Regelmäßig werden YouTube und Netflix am häufigsten genutzt.
  • Im Audiobereich liegen YouTube und Spotify deutlich vorne.
  • Im Durchschnitt werden mehr verschiedene Video- als Audioplattformen genutzt.

 

Mediatheken erreichen Hälfte der Bevölkerung, YouTube 68 Prozent

Die bereits 2023 festgestellte Konsolidierung des Streamingmarktes findet auch 2024 ihre Fortsetzung. Bei den Videoplattformen bleibt bei der Gesamtnutzung YouTube vorne: 68 Prozent der Menschen in Deutschland ab 14 Jahren nutzt mindestens selten das Angebot aus dem Hause Alphabet/Google. Zu diesem Ergebnis kommt die ARD/ZDF-Medienstudie 2024. Die Mediatheken von ARD und ZDF erreichen jeweils knapp die Hälfte der Bevölkerung auf dieser Basis. Dahinter rangieren Amazon Prime Video und Netflix sowie mit etwas Abstand der Nachzügler Disney+.

Wöchentliche Nutzung: YouTube, Netflix und Mediatheken rangieren je nach Altersgruppe unterschiedlich

Schaut man auf die wöchentliche Nutzung der Videoplattformen, so hat YouTube in allen Altersgruppen unter 70 Jahren die Nase vorne. 81 Prozent der 14- bis 29-Jährigen schaut mindestens wöchentlich Videos auf der Google-Plattform. Auch bei den 30- bis 49-Jährigen sind es mit 51 Prozent noch über die Hälfte – in dieser Altersgruppe liegt allerdings Netflix fast gleichauf. Die etwas älteren Nutzerinnen und Nutzer zeigen dagegen eine höhere Affinität zu den öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Bei den 50- bis 69-Jährigen finden sich die Mediatheken von ARD und ZDF entsprechend direkt hinter YouTube. Nennenswerte Zuwächse konnten eher Anbieter aus der „zweiten Reihe“ wie RTL+, Magenta TV und Disney+ verbuchen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung nutzt dabei nicht nur eine Video-Streamingplattform, sondern gleich mehrere – im Durchschnitt sind es 5,2 pro Person.

Audioplattformen: Spotify und YouTube bei Jüngeren vorn, ab 50-Jährige favorisieren lineares Radio

Auch im Audiobereich weist YouTube die höchste Gesamtreichweite unter den Onlineplattformen auf, gefolgt von Spotify. Wirft man allerdings den Blick auf die mindestens wöchentliche Nutzung, liegt die Audioplattform mit schwedischen Wurzeln hier vor YouTube. Gerade die Jüngeren nutzen den Dienst. Während bei den unter 50-Jährigen Spotify und YouTube die beiden Top-Platzierungen belegen, hören die ab 50-Jährigen noch stark lineares Radio. Anders als beim Videostreaming werden bei den Audioplattformen im Schnitt nur 2,9 verschiedene Anbieter parallel genutzt – etwas mehr als ein Viertel hört gar nur über eine Plattform Musik und Wortbeiträge.



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