Negativtrend der linearen Mediennutzung setzt sich fort
Ergebnisse der ARD/ZDF Medienstudie 2024
Kurz & knapp
- Die Fragmentierung der Mediennutzung setzt sich 2024 fort.
- Die Tagesreichweiten und Nutzungsdauern aller Mediengattungen sinken, Text verliert am stärksten.
- Lineare Verbreitungswege verlieren weiter an Bedeutung.
- Rückgänge in der linearen Nutzung werden nur teilweise mit non-linearen Angeboten kompensiert.
Die ARD/ZDF-Onlinestudie und -Massenkommunikation Trends untersuchten bisher die Mediennutzung der deutschen Bevölkerung – und evaluierten auch Trends in der Nutzung, wie die zunehmende Verlagerung der Mediennutzung ins Digitale. Die ARD/ZDF-Medienstudie greift als Nachfolgestudie die Nutzungsgewohnheiten der unterschiedlichen Altersgruppen auf und liefert so zuverlässige Zeitreihen.
Die ARD/ZDF-Medienstudie 2024 belegt erneut, dass die Reichweiten und Nutzungsdauern non-linearer Angebote stetig steigen, während vorrangig lineare Medien wie klassische Fernseh- und Radiosender vor großen Herausforderungen stehen.
Tagesreichweite und Nutzungsdauer aller Mediengattungen sinken, Text verliert am stärksten
Die Nutzung der Gattungen Video, Audio und Text ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Am stärksten fällt dieser Rückgang bei der Textnutzung aus, während die Video- und Audionutzung jeweils moderat im Vergleich zum Vorjahr verloren. Auch die Nutzungsdauer der Medien nimmt insgesamt ab. Im Jahr 2024 sind es knapp sechseinhalb Stunden am Tag, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 28 Minuten entspricht.
Klassische Verbreitungswege verlieren vor allem in jüngeren Zielgruppen an Reichweite
Betrachtet man die Mediengattungen genauer, fallen die rückläufigen Tagesreichweiten und Nutzungsdauern des klassischen Fernsehens und Radios ins Auge. Diese Verbreitungswege sind entsprechend für den Abwärtstrend von Audio und Video insgesamt verantwortlich. Hier gibt es allerdings je nach Altersgruppe deutliche Unterschiede: Das lineare Fernsehen verliert trotz seiner Spitzenposition im Vergleich der Verbreitungswege in der Gesamtzielgruppe leicht an Zuspruch, bei den Personen unter 30 Jahren und den 30- bis 49-Jährigen fällt der Rückgang stärker aus. Im Audiobereich fällt auf, dass auch hier das lineare Angebot am stärksten verliert: 63 Prozent der Befragten hören täglich lineares Radio, das mit Abstand weiterhin der wichtigste Verbreitungskanal für Audioinhalte bleibt. Dies entspricht jedoch gegenüber 2023 einem Rückgang um 5 Prozentpunkte
Rückgänge bei linearer Nutzung werden nur teilweise mit non-linearen Angeboten kompensiert
Während die Tagesreichweite linearer Medien rückläufig ist, bleibt die der non-linearen Angebote weitgehend stabil und Videos in Mediatheken, bei Streamingdiensten und auf YouTube werden im Vergleich zum Vorjahr konstant genutzt. Allein die Tagesreichweite von Bewegtbildinhalten in den Sozialen Medien ist leicht rückläufig, vor allem durch eine Reduzierung der Nutzung bei den 14- bis 29-Jährigen. Die Tagesreichweiten von Podcasts und Musikhören über YouTube bleiben weitgehend konstant, während die Nutzung von Musik-Streamingdiensten im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte stieg. Für letzteren Trend sind insbesondere jüngere Zielgruppen verantwortlich.
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