Gewalt in Informationssendungen und Reality TV

Media Perspektiven Materialien: Heft 1

Anfang 1993 gab die ARD/ZDF-Medienkommission eine Analyse der Gewaltdarstellung im Fernsehen in Auftrag, die vom Institut für empirische Medienforschung (IFEM) in Köln durchgeführt wurde. Die Diskussion über Gewalt im Fernsehen hatte sich zum damaligen Zeitpunkt hauptsächlich mit den Wirkungen solcher Darstellungen beim Rezipienten befasst und die fiktionale Unterhaltungsgewalt in den Mittelpunkt gestellt.

Die Analyse des IFEM-Instituts konzentrierte sich dagegen auf einen bis dahin noch nicht eigenständig untersuchten Programmbereich, das Angebot an Informationssendungen und Reality TV, dessen Entstehung, Intention und Präsentation anderen Bedingungen unterliegt als die unterhaltungsorientierten Fictionangebote.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind im ersten Materialienband der Media Perspektiven dokumentiert. Dabei wird versucht, die Problematik der Fernsehgewalt in einen allgemeineren Bezugsrahmen zu stellen und statt auf umstrittene Wirkungen von Fernsehgewalt primär auf die Entstehung von Fernsehgewalt und die normativen Richtlinien für ihre Kontrolle zu verweisen.

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