Im Jahr 1997 rief die ARD eine Studie zur Internetnutzung in Deutschland ins Leben, die "Onlinestudie". Seit 1998 wurde diese gemeinsam mit dem ZDF im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt und publiziert. Ziel der Studie war, die Entwicklung der aufkommenden Internetnutzung zu beobachten und die Etablierung von Online-Nutzungsgewohnheiten zu begleiten. Sie flankierte damit die ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie sowie, ab 2017, die ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends, die Basisdaten zur Intermedianutzung, Nutzungsmotiven und Leistungsbewertung der Medienangebote lieferten. 2024 wurden alle drei Studien in die ARD/ZDF-Medienstudie überführt. Aufgrund einer behutsamen Weiterentwicklung des Studienkonzeptes können wertvolle Zeitreihen aus der Onlinestudie nun in der ARD/ZDF-Medienstudie fortgeführt werden.

ARD/ZDF-Onlinestudie 2023: Unterwegsnutzung steigt 2023 auf Höchstwert

Mit dem Ende der letzten Corona-Schutzmaßnahmen sind die Menschen in Deutschland wieder mehr unterwegs und kehren nicht nur in der Freizeitgestaltung, sondern auch bei der Internetnutzung wieder zu alten Gewohnheiten aus der Vor-Corona-Zeit zurück. Die tägliche Reichweite des Internets bleibt dabei weitgehend stabil. 80 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen das Internet täglich und 95 Prozent greifen regelmäßig, - das heißt mindestens wöchentlich - darauf zu. Pro Tag werden durchschnittlich knapp dreieinhalb Stunden im Internet verbracht, wobei die Nutzung medialer Onlineangebote mit mehr als zwei Stunden den größten Anteil einnimmt. Am beliebtesten ist das Anschauen von Onlinevideos, auf die täglich rund eineinviertel Stunden entfallen, gefolgt von Audioangeboten, die jeden Tag knapp eine Stunde genutzt werden. Bis zum 30. Lebensjahr liegt sowohl die tägliche Onlinenutzung generell als auch die mediale Onlinenutzung noch deutlich höher. Mitbedingt durch die größere Mobilität nach Corona, steigt die Anzahl der Außer-Haus-Aktivitäten wieder an – die Internetnutzung unterwegs erreicht infolgedessen mit 71 Prozent (mindestens wöchentlich genutzt) einen neuen Höchstwert.