Die Programmangebote der nationalen öffentlich-rechtlichen Programme Das Erste und ZDF unterscheiden sich deutlich vom Angebot ihrer wichtigsten privaten Konkurrenten. Das belegt erneut die ARD-Programmanalyse auf Basis der AGF-Programmcodierungszahlen.

Information nimmt bei den Öffentlich-Rechtlichen einen deutlich größeren Stellenwert ein

Während bei Das Erste und dem ZDF 2023 mehr als 40 Prozent der täglichen Sendezeit auf journalistische Information entfielen, messen die Privatsender diesem Genre weniger Bedeutung bei. Die Anteilswerte lagen zwischen rund 18 Prozent bei ProSieben und 25 Prozent bei RTL. Gegenüber dem Vorjahr sank der Informationsanteil bei RTL damit deutlich, während Sat.1 im Verhältnis etwas mehr Zeit auf informative Formate verwendete als noch 2022. Im Ersten und dem ZDF blieb der Informationsanteil stabil.

Unterschiedliche Schwerpunkte bei den Privaten

Die privaten Programmprofile weisen eine deutlich stärkere Fokussierung auf fiktionale und unterhaltende Genres auf, haben hier aber jeweils spezifische Schwerpunkte.

Während sich bei RTL-Informationsangebote, fiktionale und non-fiktionale Unterhaltung in etwa die Waage halten, zeigt Sat.1 besonders viele non-fiktionale Formate und Reality-TV. Bei ProSieben und Vox machen Filme und Serien den größten Programmanteil aus. Am meisten – überwiegend US-amerikanische – Fiktionsendungen zeigt ProSieben mit knapp 44 Prozent der Sendezeit.

Umfangreichstes Sportangebot bei ARD und ZDF

In den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern findet sich nicht nur das vielfältigste, sondern auch das umfangreichste Sportangebot. Die mehr als 20 gezeigten Sportarten machten dort 2023 rund 7 bzw. 6 Prozent des Gesamtprogramms aus (private Programme zwischen 0 und 2 %). Ein Wert, der sich angesichts der Fußall-EM im eigenen Land und der Olympischen Sommerspiele in diesem Jahr noch steigern dürfte.