Vertrauen in Informationen über Klimawandel und -politik geht zurück

Rückschlag für den Klimaschutz. Wandel der Einstellungen und Kommunikation zu Klimawandel und Klimapolitik von 2015 bis 2023

Rückgang der Unterstützung für Klimaschutzpolitik

Fast zwei Drittel der deutschen Bevölkerung waren 2023 der Ansicht, dass der Klimawandel gravierende Folgen für Mensch und Natur hat. Bei den früheren vier Befragungen in den Jahren 2015 bis 2021 stimmten allerdings noch rund drei Viertel dieser Aussage zu, die Unterstützung für Klimaschutzpolitik scheint also nachzulassen. Dahingegen steigt die Zahl derer, die den Klimawandel generell anzweifeln, deutlich an. Diese lag 2023 bei rund einem Viertel, im Vergleich zum Jahr 2021 ist damit ein Anstieg um 9 Prozentpunkte zu verzeichnen. Außerdem unterstützten nur noch 39 Prozent der Menschen in Deutschland die Aussage, dass die Bundesrepublik im internationalen Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen solle. Dem hatten bei der Befragung 2015 noch 56 Prozent zugestimmt. Breitere Zustimmung findet die Forderung, wichtige Schwellenländer wie China und Indien müssten sich an einem internationalen Klimaabkommen beteiligen.

Vertrauen in Informationen über Klimawandel und Klimapolitik sinkt erstmals seit mehreren Jahren deutlich

Auch das Vertrauen in klimawissenschaftliche Informationen geht zurück. 2023 gaben 46 Prozent an, dass sie Informationen aus der Klimawissenschaft vertrauen. Somit liegt diese Kennziffer – nach einem zwischenzeitlichen Peak im Corona-Jahr 2021 (53 % Zustimmung) – nun unter dem Wert von 2015 (49 %). Der Anteil derjenigen, die diese Aussage verneinen, klettert hingegen von 16 Prozent 2021 auf 23 Prozent im vergangenen Jahr.
Ähnlich fällt die Entwicklung mit Blick auf die Medien aus, nur 29 Prozent vertrauen der medialen Berichterstattung über Klimathemen. Die Zahl derjenigen, die den Informationen aus den Medien nicht vertrauen ist gegenüber 2021 um acht Prozentpunkte gestiegen. Die Anzahl der Person, die unentschieden („teils, teils“) waren, ging hingegen in dieser Zeitspanne zurück. Das Vertrauen in Informationen über Klimafragen aus der Politik blieb mit 23 Prozent auf niedrigem Niveau relativ stabil.

Diese und weitere Ergebnisse lesen Sie im Beitrag „Rückschlag für den Klimaschutz. Wandel der Einstellungen und Kommunikation zu Klimawandel und Klimapolitik von 2015 bis 2023“ von Anne Reif, Lars Guenther, Robin Tschötschel und Michael Brüggemann.

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