Zwei Qualitätsdimensionen für Wahrnehmung öffentlich-rechtlicher Medien besonders relevant

Ergebnisse der Studie "Was macht öffentlich-rechtlichen Journalismus wertvoll? Der Public Value öffentlich-rechtlicher Medien aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer"

In einer Studie der Hochschule Macromedia wurde untersucht, wie die Leistungen öffentlich-rechtlicher Medien bewertet werden. Dabei zeigt sich, dass diesen spezifische Werte zugeschrieben werden, wie etwa die Versorgung mit verlässlichen und neutralen Informationen, intensive Recherchearbeit oder die Teilhabe des Publikums.

Anhand von fünf Qualitätsdimensionen wurde in der Befragung die wahrgenommene Performanz abgebildet, wobei sich vor allem „Information, Repräsentation und Kontrolle“ sowie „Dialog & Nähe“ als besonders relevant für den Citizen Value (also den Wert für die Gesellschaft als Ganzes) und den Individual Value, den Wert auf der persönlichen Ebene, öffentlich-rechtlicher Medien herausstellten. In Zeiten von Desinformation und Misstrauen verschiedenen Medienangeboten gegenüber wurde in Bezug auf die wichtige Funktion eines „Gatewatchers" der Wert der Angebote von ARD und ZDF deutlich. Die Befragten äußerten außerdem, dass ihnen die Offenheit für unterschiedliche Sichtweisen und Interaktionsmöglichkeiten mit Redaktionen wichtig sind.

Abweichende Qualitätsbeurteilungen bei soziodemografischen Unterschieden

Soziodemografische Unterschiede führten bei den Befragten vor allem bei diesen beiden Dimensionen zu abweichenden Antworten. So sank die Wahrscheinlichkeit, den öffentlich-rechtlichen Medien eine hohe Performanz zuzuschreiben, je weiter rechts sich Befragte im politischen Spektrum einordneten. Mit Blick auf die Dimension „Dialog & Nähe“ spielte auch die formale Bildung der Befragten eine Rolle bei der Bewertung.

Über die Qualitätsdimensionen wurde je eine Mediationsanalyse durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass Citizen und Individual Value eng verknüpft sind: Bewerten Menschen den Public Value von öffentlich-rechtlichen Medien hoch, beurteilten sie auch ihren Individual Value als höher.

Lesen Sie mehr im Beitrag von Cornelia Mothes und Marlis Prinzing:

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