Der ma 2024 Audio II UPDATE zufolge haben knapp 93 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens ein Audioangebot in den letzten vier Wochen gehört, drei Viertel der Bevölkerung ab 14 Jahren (52,158 Mio Menschen) nutzen täglich Audio.
Das klassische Radio kommt auf mehr als 52 Millionen tägliche Hörerinnen und Hörer und behauptet damit seinen Status als mit Abstand meistgenutztes Audiomedium. Livestreams der klassischen Radiomarken über das Internet, die sogenannten Simulcasts, erreichen täglich über 5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.
Top-Werbeangebote sind vorwiegend öffentlich-rechtlich
Die Top-10 der reichweitenstärksten Radiosender in Deutschland, die mit Werbung bespielt werden können, wird geprägt von öffentlich-rechtlichen Programmen. Mit BAYERN 1, WDR 2, SWR3, 1LIVE, NDR 2, BAYERN 3 und SWR1 Baden-Württemberg können sich gleich sieben ARD-Wellen dort platzieren. Vermarktet werden die Sender von ARD MEDIA. Mit einer Kombi der NRW-Lokalradios, ANTENNE BAYERN und RADIO BOB! gehören auch drei Privatradio-Angebote, die von RMS vermarktet werden, zu den Top-10.
Werbeleistung von Radio als Fundament für die Mediaplanung
Nach wie vor ist mit klassischem Radio innerhalb einer Woche für alle gängigen Zielgruppen eine Nettoreichweite von deutschlandweit 60 Prozent und mehr zu erzielen. Auch wenn es innerhalb des jeweiligen Portfolios der beiden großen Audiovermarkter zu Verschiebungen kommt, bleibt die grundlegende Situation bestehen: Keine der beiden großen nationalen Audio-Kombis kann alleine für eine ausgeglichene Medialeistung über alle Bundesländer sorgen. Dies unterstreicht der Blick auf die GRP-Verteilung von ARD MEDIA Deutschland Kombi und RMS SUPER KOMBI nach Bundesländern. Der Gross Rating Point (GRP) ist in der Mediaplanung ein Maß für den Werbedruck, es handelt sich dabei um die Bruttoreichweite in Prozent innerhalb einer definierten Zielgruppe. Diese Bruttoreichweite steht für die Summe aller Kontakte der Zielgruppe mit einem Werbeträger oder -mittel.
Fragmentierung und regionale Aussteuerung
Mit DAB+ und der Verbreitung im Netz hat sich der Radio- und Audiomarkt um neue Player wie zum Beispiel Radio Bollerwagen erweitert, das mit seinem Partymusikformat erfolgreich eine Genrelücke im Markt schließen konnte. Durch die zusätzliche überregionale Verbreitung über DAB+ gewinnen zudem einige etablierte (UKW-)Radiomarken Hörerinnen und Hörer auch jenseits ihres ursprünglich angestammten Sendegebiets hinzu. Mit den neuen Verbreitungswegen weicht allerdings aus Mediaplanungssicht auch die trennscharfe Regionalität der Angebote im bisher weitgehend föderal gegliederten Radiomarkt etwas auf. Die in Bayern beheimatete Rock Antenne findet zum Beispiel mittlerweile 20 Prozent ihres Publikums in Nordrhein-Westfalen und im Norden. Dies resultiert unter anderem aus der bundesweiten DAB+-Präsenz und der Simulcast-Verbreitung im Netz.
Radio stellt somit weiterhin ein reichweitenstarkes und äußerst – auch mit Blick auf die Kosten für Konzeption und Produktion eines Radiospots – kosteneffizientes Angebot dar und dient mit seiner soliden Werbeleistung als wichtiger Grundstein für die Mediaplanung.