Im Rahmen einer Studie hat Goldmedia im Auftrag der ARD untersucht, welche Auswirkungen es nach sich ziehen würde, wenn es im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Online-Informationsangebote keine längeren Texte mehr geben dürfte, sondern das Angebot primär auf Audio- und Videoinhalte beschränkt wäre.
Konfrontiert mit dem skizzierten Szenario einer Reduzierung des öffentlich-rechtlichen Textangebots, gab nur rund ein Drittel (35 %) der im Zuge einer repräsentativen Onlinebefragung Befragten an, dass sich das eigene Rezeptionsverhalten in diesem Fall sicher ändern würde. Nutznießer wären vor allem kostenlose Online-Nachrichtenangebote – jeweils ein Drittel dieser Subgruppe würde bei einer Reduzierung der öffentlich-rechtlichen Online-Nachrichtenangebote in Textform mehr kostenlose Presse-Onlineinhalte bzw. kostenlose Inhalte von weiteren Anbietern wie T-Online oder Google News nutzen. Rund ein weiteres Drittel würde auf andere öffentlich-rechtliche Angebote (lineares Fernsehen und Radio, Mediatheken, Podcasts) ausweichen. 14 Prozent gaben an, ihren Nachrichtenkonsum in diesem Fall gar zu reduzieren.
Nur geringe Wechselbereitschaft zugunsten kostenpflichtiger Online-Nachrichtenangebote
Von der Subgruppe hochgerechnet auf alle Nutzerinnen und Nutzer öffentlich-rechtlicher Nachrichtenangebote im Internet zeigt sich folgendes Bild: 13 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von öffentlich-rechtlichen Angeboten würden, wenn öffentlich-rechtliche Online-Informationsangebote deutlich reduziert wären, vermehrt kostenlose Onlineinhalte der Zeitungen bzw. Nachrichtenmagazine besuchen. 4 Prozent würden ein Print-Abo abschließen und 3 Prozent ein kostenpflichtiges Onlineangebot einer Zeitung oder eines Nachrichtenmagazins nutzen.
Die Wechselbereitschaft hin zu kostenpflichtigen Online-Nachrichtenangeboten fiele demnach gering aus. Stattdessen würden vor allem andere kostenfreie Angebote profitieren – vielfach auch von Anbietern ohne Pressebezug oder internationalen Tech-Riesen wie Google , Meta, X und TikTok.
Etwas über ein Drittel lehnt generell ab für Online-Nachrichten zu zahlen – fast ein Fünftel verfügt nicht über die nötigen finanziellen Mittel
Fragt man die Menschen, die in der Befragung angegeben haben, dass sie keine kostenpflichtigen Nachrichten- und Informationsangebote im Internet nutzen, nach ihren Beweggründen, so verweisen 35 Prozent darauf, dass sie aus Prinzip nicht dazu bereit sind, Geld für Online-Nachrichteninhalte auszugeben. 18 Prozent geben an, dass sie sich Abos und Bezahlinhalte zurzeit nicht leisten können.
Mehr erfahren Sie im Beitrag von Klaus Goldhammer und Eduard Scholl: Zusammenfassung
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