Sendungen mit Heimatbezug weiterhin gefragt

Ergebnisse der zweiten Welle der Heimat-TV-Studie im Jahr 2024

Sendungen mit Heimatbezug: Trend geht zu faktualen Inhalten

Heimatsendungen im Fernsehen werden weiterhin von breiten Teilen der Bevölkerung in Deutschland genutzt, zu diesem Ergebnis kommt die Heimat-TV-Studie 2024.

Fast zwei Drittel aller befragten Personen verfolgen regionale Nachrichtensendungen, die Hälfte schaut Krimis oder Polizeiserien mit Heimatbezug sowie regionale Naturdokus. Auch Sendungen über Land und Leute, regionale Kochformate oder Serien, die einen Heimatbezug aufweisen, erreichen ein breites Publikum. Im Vergleich zur ersten Erhebungswelle der Studie im Jahr 2019 konstatieren die Forscher, dass bei der Nutzung von TV-Sendungen mit Heimatbezug der Trend aktuell weg vom dramatisch fiktionalen hin zum informativ faktualen Narrativ geht. Die Nutzung von fiktionalen Stoffen wie Regionalkrimis und -serien ist also im Vergleichszeitraum zurückgegangen, während zum Beispiel die Nutzung von regionalen Nachrichtenformaten oder regionalen Naturdokus zulegen konnte.

Auf die Frage nach ihrer Lieblings-Heimatsendung nennt etwas über ein Viertel eine Serie mit Heimatbezug, jeder Fünfte ein regionales Nachrichtenformat. Regionalkrimis folgen mit rund 14 Prozent auf Platz drei.

Motivation eine heimatbezogene Sendung einzuschalten variiert je nach Format

Warum schauen Menschen Heimatsendungen im Fernsehen? Was sind ihre Rezeptionsmotive? Die Motive variieren je nach Sendungsart, häufig genannt wurden allerdings Stimmungsregulierung, Informationsbedürfnis, Ästhetik, das Erleben einer „Heilen Welt“ und die Habitualisierung, also, dass etwas zur Gewohnheit geworden ist. Verglichen mit der ersten Welle der Befragung 2019 hat dabei fünf Jahre später das Motiv der Stimmungsregulierung an Bedeutung eingebüßt, das regionale Informationsbedürfnis hingegen deutlich hinzugewonnen. 

Heimatsendungen werden auch zur Aufrechterhaltung und Stärkung von Lebenszufriedenheit genutzt

Auch persönliche Prädispositionen wie beispielsweise Offenheit, Zugehörigkeitsbedürfnis oder Konservatismus spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht Nutzungsmotive zu erklären. Der Einfluss von Prädispositionen und Lebensumständen hat dabei im Vergleich zu 2019 zugenommen.

Bei der Frage nach einem Zusammenhang zwischen der Lebenszufriedenheit von Menschen und der Nutzung von Heimatsendungen zeigt die Studie, dass je zufriedener Personen mit ihrem Leben sind, umso stärker konsumieren sie ihre Lieblings-Heimatsendungen aus Gründen der Stimmungsregulierung und des Heile-Welt-Motivs – das Schauen der Heimatsendungen dient also in diesem Fall  eher dazu die bestehende Lebenszufriedenheit aufrecht zu erhalten oder zu stärken.
 

Mehr zu den Nutzungsmotiven für Heimatsendungen im Fernsehen finden Sie im Beitrag von Holger Schramm und Fabian Mayer.

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