Anhand der Bruttoumsatzdaten von Nielsen lässt sich die Entwicklung des Werbedrucks ablesen. Dazu wird die Anzahl der Werbeschaltungen unter Berücksichtigung bestimmter Konventionen auf Basis der offiziellen Informationen aus Preislisten bewertet. Rabatte und Vergütungen werden hier im Gegensatz zur Nettostatistik des Zentralverbands der deutschen
Werbewirtschaft (ZAW)  nicht berücksichtigt.

Brutto-Werbespendings wuchsen 2024 um 5,1 Prozent

Laut der Nielsen-Bruttostatistik nahmen die Werbeumsätze der Medien 2024 um 5,1 Prozent und damit erstmals wieder seit 2022 zu. Die deutliche Umsatzsteigerung für die erfassten Medien entspricht einem Plus von 1,7 Mrd Euro. Das größte monetäre Wachstum mit 859 Mio Euro verzeichnete das lineare Fernsehen (+5,2 %). Prozentual entwickelten sich Out-of-Home-Medien mit 12,7 Prozent am stärksten, gefolgt von Radio (6,4 %) und Tageszeitungen (6 %). Einbußen verzeichneten die Gattungen Zeitschriften (-7,4 %) und Kino (-4,5 %).

Einordnung der Brutto-Entwicklung und Netto-Prognose 2024

Neben den Brutto-Zahlen von Nielsen ist auch ein Blick auf die Entwicklung der Netto-Werbeumsätze notwendig, um die wirtschaftliche Entwicklung im Werbemarkt zu bewerten. Von einem Wachstum von 4,5 Prozent bei den Netto-Werbeerlösen geht der ZAW  in seiner Prognose für das Jahr 2024 aus. Der Verband Privater Medien (VAUNET) erwartet bei der klassischen linearen TV-Werbung nur noch eine stabile Entwicklung. Das prognostizierte Netto-Wachstum fällt dabei fast ausschließlich bei digitalen Werbeformen an, wovon vor allem internationale Plattformanbieter profitieren. Der Trend, dass Werbebudgets aus anderen Werbegattungen in wenige digitale Plattformen verschoben werden, setzt sich weiter fort. Ein Brutto-Werbewachstum bei einem parallelen zu erwartenden Nullwachstum der klassischen Werbeträger in der Netto-Statistik deutet auf eine weitere Öffnung der Rabattschere in diesem Bereich hin.