2024 verbringen die Menschen in Deutschland weiterhin viel Zeit mit Medien – im Schnitt knapp sechseinhalb Stunden. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit allerdings bei der Mediennutzungsdauer ein Rückgang um 28 Minuten zu konstatieren. Die Nutzungsdauer der Gattung Audio sinkt in diesem Zeitraum um 19 Minuten, bei Video und Text fallen die Rückgänge etwas geringer aus.
Auf täglicher Basis bleibt Video vor Audio und Text die wichtigste Mediengattung. Innerhalb des Video- und Bewegtbildbereichs muss das lineare Fernsehen (-6 %-Punkte) gegenüber 2023 allerdings bei der Gesamtzielgruppe ein geringeres Ergebnis verbuchen und kommt nun auf eine Tagesreichweite von 58 Prozent. Die Tagesreichweiten der non-linearen Bewegtbildangebote, also von Mediatheken, Video-Streamingdiensten oder Plattformen wie YouTube, präsentieren sich weitgehend konstant.
In den jüngeren und mittleren Altersgruppen fallen die Veränderungen deutlicher aus: Bei den 14- bis 29-Jährigen schaut rund jede oder jeder Vierte (24 %) noch täglich das laufende Fernsehprogramm (rund –10 %-Punkte gegenüber 2023), in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre sind es 43 Prozent (-10 Prozentpunkte) und damit erstmals etwas weniger als die Hälfte. Wie unterschiedlich die Mediennutzung innerhalb der Altersgruppen ausfällt, zeigt sich daran, dass in der Altersgruppe ab 70 Jahren die Tagesreichweite des linearen Fernsehens immer noch bei 89 Prozent liegt und auch nur marginal zurückgeht.
Im Audiobereich zeigt sich ein ähnliches Bild – auch das klassische Live-Radio gibt gegenüber dem Vorjahr fünf Prozentpunkte nach und erreicht 2024 beim Gesamtzielpublikum eine Tagesreichweite von 63 Prozent.
Der Rückgang der gesamten Mediennutzung speist sich also vor allem aus der geschilderten rückläufigen Nutzung linearer Medien, die durch die Nutzung non-linearer Medien nicht in gleichem Maße ausgeglichen werden. Trotz allem sind das lineare Fernsehen wie auch das klassische Radio aktuell noch – mit Abstand – beim Gesamtpublikum die meistgenutzten Angebote in ihren Gattungen.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen der Mediennutzung in Deutschland finden Sie im Beitrag "Negativtrend der linearen Mediennutzung setzt sich fort" von Dennis von Oehsen im Rahmen der ARD/ZDF-Medienstudie 2024.