Tägliche Mediennutzung geht bei 30- bis 49-Jährigen 2024 um 36 Minuten zurück
Ein Großteil der sogenannten Generation Y, also der in den 1980ern und 1990ern geborenen, ist nun in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre angekommen. Diese Generation ist die erste der Digital Natives, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Das Smartphone ist zu ihrem nicht wegzudenkenden alltäglichen Begleiter geworden.
Die tägliche Mediennutzungsdauer geht 2024 bei den Menschen ab 14 Jahren in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 28 Minuten zurück. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen fällt diese Entwicklung mit einem Rückgang von 36 Minuten auf nun 349 Minuten Tagesreichweite am deutlichsten aus. Maßgeblich hierfür ist wiederum die gesunkene Mediennutzung in der jüngeren Subgruppe der 30- bis 39-Jährigen, die der ARD/ZDF-Medienstudie zufolge in diesem Jahr 50 Minuten am Tag weniger Medien nutzen als noch 2023.
161 Minuten pro Tag schauen die 30- bis 49-Jährigen Bewegtbildinhalte (-15 Min. gegenüber 2023). Die Audionutzung umfasst in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre knapp zweieinhalb Stunden (-33 Min.) pro Tag. Auch hier zeigen sich die Unterschiede zwischen den beiden Teilgruppen – die 30- bis 39-Jährigen nutzen zum Beispiel am Tag knapp eine Viertelstunde weniger Videoinhalte als die 40- bis 49-Jährigen.
30- bis 39-Jährige: Lineare Nutzungsdauer sinkt
Dabei geht insbesondere die lineare Nutzungsdauer zurück. Die 30- bis 49-Jährigen konsumieren 2024 etwas über eine Stunde pro Tag das laufende Fernsehprogramm – und damit 25 Minuten weniger als im Vorjahr. Treiber der Entwicklung sind die 30- bis 39-Jährigen, deren lineare TV-Nutzung 45 Minuten pro Tag beträgt, bei den 40- bis 49-Jährigen liegt sie bei fast 80 Minuten.
In der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre nutzen 70 Prozent regelmäßig, also mindestens einmal pro Woche, Streamingdienste, 56 Prozent das lineare Fernsehen. In der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre liegt hingegen das lineare TV-Programm (67 %) bei der regelmäßigen Nutzung weiterhin vor den Streamingdiensten (54 %).
Vier Fünftel der 30- bis 49-Jährigen hört mindestens einmal pro Woche lineares Radio – auch in der jüngeren Subgruppe 30-39 sind es 77 Prozent. Das Radio ist also in dieser Altersgruppe das mit Abstand meistgenutzte Audiomedium. Die tägliche lineare Live-Radionutzung geht 2024 allerdings bei den 30- bis 49-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um etwas über 40 Minuten zurück, auf nun 104 Minuten pro Tag. Getragen wird diese Entwicklung auch hier primär von den 30- bis 39-Jährigen.
Rund ein Viertel der 30- bis 49-Jährigen nutzt Mediatheken von ARD und ZDF
Welche Streamingdienste und Mediatheken sind bei den 30- bis 49-Jährigen am präsentesten? Die Hälfte von ihnen nutzt mindestens einmal pro Woche Netflix, 37 Prozent Amazon Prime Video. Jeweils rund ein Viertel schaut regelmäßig Sendungen über die Mediatheken von ARD und ZDF. Damit bewegt sich die Nutzung der beiden öffentlich-rechtlichen Sender-Mediatheken in dieser Altersgruppe annähernd auf dem Niveau, das für die 50- bis 69-Jährigen ermittelt wurde. Disney+ wird ebenfalls von rund einem Viertel der 30- bis 49-Jährigen mindestens wöchentlich genutzt. Die Arte Mediathek erreicht 10 Prozent Nutzung auf Wochenbasis in dieser Altersgruppe.
Treue Onlineleser: 30- bis 39-Jährige nutzen konstant Online-Artikel
Eine Besonderheit der Generation Y: Während die Textnutzung in den übrigen Altersgruppen zurückgeht, bleibt die Tagesreichweite bei den 30- bis 49-Jährigen in diesem Bereich stabil. Grund dafür sind die netzaffinen 30- bis 39-Jährigen, die weiterhin gerne Onlineartikel lesen.
Mehr dazu, wie sich die Mediennutzung bei den 30- bis 49-Jährigen entwickelt, lesen Sie im Beitrag "Mediennutzung der 30- bis 49-Jährigen – stabil bis dynamisch" von Nicole Gonser im Rahmen der ARD/ZDF-Medienstudie 2024