Die ARD/ZDF-Medienstudie 2024 konstatiert wie bereits die letzte Ausgabe der ARD/ZDF-Onlinestudie im Vorjahr eine Stabilisierung des Streamingmarktes. Unangefochten belegt die Videoplattform YouTube den ersten Platz. 68 Prozent der Menschen in Deutschland ab 14 Jahren schauen sich zumindest selten Videos auf YouTube an. Bereits an zweiter und dritter Stelle liegen auf dieser Basis die Mediatheken von ARD und ZDF, die von mehr als der Hälfte der Bevölkerung frequentiert werden. Knapp hinter den öffentlich-rechtlichen Mediatheken liegen Amazon Prime Video (49 %) und Netflix (48 %) fast gleichauf, deren Gesamtnutzung nahezu unverändert blieb. Anders verhält es sich bei der täglichen oder wöchentlichen Nutzung. Hier liegen YouTube (42 %) und Netflix (35 %) ganz vorne. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass die ARD-Programme und das ZDF weiterhin hauptsächlich auf linearem Wege geschaut werden und Mediatheken eher als ergänzendes Zusatzangebot angesehen werden.
Im Gegensatz zum Videostreaming wird der Markt für Audio-Plattformen und -Streamingdienste von drei großen Anbietern beherrscht. Auch hier führt YouTube die Rangliste mit 53 Prozent mindestens seltener Nutzung an. Während Spotify (39 %) in der Gesamtreichweite den zweiten Platz belegt, liegt die Nutzungshäufigkeit von Amazon Music mit 22 Prozent nur halb so hoch wie die von Spotify. Es folgen die Amazon-Tochter Audible und die ARD Audiothek auf Platz vier und fünf. Die Gesamtreichweite der Deutschlandfunk Audiothek liegt bei 9 Prozent, alle übrigen Audioplattformen liegen zwischen 6 bis 11 Prozent. Betrachtet man hingegen die mindestens wöchentliche Nutzungshäufigkeit, so liegt Spotify mit über 30 Prozent vor YouTube (27 %) und Amazon Music (12 %). Alle anderen Audioplattformen liegen auf dieser Basis bei deutlich unter 10 Prozent. Da beliebte Musiktitel über verschiedene Plattformen abrufbar sind und nicht exklusiv bei einem Anbieter, gibt es bis auf vereinzelte Premium-Podcasts kaum Anreize mehrere parallele Abos bei verschiedenen Audioplattformen abzuschließen. Ähnlich verhält es sich mit den ARD-Audioinhalten, die zumeist nicht exklusiv in der ARD Audiothek verfügbar sind, sondern auch über eine Vielzahl anderer Apps und Plattformen frei zugänglich sind.
Mehr zur aktuellen Entwicklung der Video- und Audionutzung finden Sie im Beitrag "Trends bei Video- und Audioplattformen" von Thomas Kupferschmitt im Rahmen der ARD/ZDF-Medienstudie 2024.