Nachrichtenrepertoires im Zeitverlauf

Entwicklung der Nachrichtennutzung 2018-2024

MP 12/2025

Studie analysiert vier Typen von Nachrichtenrepertoires

Auf Basis der für Deutschland erhobenen Daten des Reuters Institute Digital News Surveys wurde in einer Studie des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut untersucht, wie sich die Verteilung von Nachrichtenrepertoires von Onlinern zwischen 2018 und 2024 entwickelt hat. Es wurden vier Nachrichtenrepertoires definiert: Je ein breites Repertoire, das die Onliner umfasst, die mindestens fünf Online- bzw. Offlinequellen nutzen, und ein schmales Repertoire, bei dem Onliner bis zu zwei Nachrichtenquellen nutzen. Außerdem wurde unterschieden zwischen Personen, die mindestens wöchentlich öffentlich-rechtliche Angebote nutzen, und denen, die dies nicht tun.

Anteil der Onliner mit breitem Nachrichtenrepertoire schrumpft

In der Langzeitbetrachtung zeigt sich, dass die Onliner in Deutschland zwar nach wie vor teils breite Nachrichtenrepertoires aufweisen, ihr Anteil aber kleiner wird. Die Daten für 2018 belegen, dass hier 43 Prozent über ein breites Nachrichtenrepertoire verfügten, 33 Prozent über ein schmales. Mittlerweile überwiegt die Nutzung weniger Quellen, die auf 46 Prozent (+13 %-Punkte gegenüber 2018) kommt. Nur noch 29 Prozent verwenden ein breites Nachrichtenrepertoire (-14 %-Punkte). Mit 27 Prozent das anteilig am häufigsten vertretene Repertoire 2024 war die Nutzung weniger Quellen, aber mit Einbindung öffentlich-rechtlicher Nachrichten (XS+Ö).

Die Gründe für diese Entwicklung mögen vielfältig sein, unter anderem zeigt sich in diversen Untersuchungen eine Nachrichtenmüdigkeit im Zusammenhang mit den weltweiten politischen Krisen der vergangenen Jahre seit der Corona-Pandemie. Das so genannte generelle Nachrichteninteresse nahm entsprechend tendenziell – bei gleichbleibenden Interessenniveaus – in allen untersuchten Nachrichtenrepertoires ab. Onliner mit einem breiten Nachrichtenrepertoire, welches auch öffentlich-rechtliche Nachrichtenangebote enthält, haben im Vergleich über die sieben Jahre hinweg das höchste Interesse an Nachrichten.

Mehr erfahren Sie im Beitrag von Sascha Hölig, Hannah Immler und Nina Nevermann: Zusammenfassung

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