25 Jahre JIM-Studie

Wie sich der Medienkonsum Jugendlicher binnen 25 Jahren verändert hat

Die JIM-Studie untersucht seit 1998 jährlich die Geräteausstattung und das Mediennutzungsverhalten der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland. Das 25-jährige Jubiläum der Studie bietet Anlass, anhand von vier beispielhaften Personas einen Blick auf die umfangreichen Veränderungen in der Medienrezeption im vergangenen Vierteljahrhundert zu werfen. Die Mediennutzung von Jugendlichen hat sich in den vergangenen 25 Jahren stets weiterentwickelt und im Zeitverlauf grundlegend transformiert. Jugendliche nehmen neue Medienangebote oder -geräte in der Regel schnell an, adaptieren sie für sich und integrieren sie in ihren Alltag.

Klicken Sie sich durch die Beschreibungen des medialen Alltags von Lukas (1998), Lea (2005), Alexander (2011) und Sarah (2023),  die illustrieren, wie sich der Medienkonsum von Jugendlichen seit 1998 entwickelt und dynamisch gewandelt hat:

Lukas im Jahr 1998

Lukas im Jahr 1998

95 Prozent der 12- bis 19-Jährigen schauen 1998 regelmäßig fern, 60 Prozent haben einen eigenen Fernseher. Auch Musikhören ist fester Bestandteil des Alltags von Jugendlichen wie Lukas (13 Jahre). Die Musiknutzung erfolgt noch überwiegend per Radio, über CDs und Kassetten und die Stereoanlage. Die eigene HiFi-Anlage ist Ende 1990er aus fast keinem Jugendzimmer wegzudenken, über 80 Prozent der Jugendlichen besitzt ein solches Gerät. Aber auch Zeitungslesen ist noch für mehr als die Hälfte der Jugendlichen Teil ihrer Mediennutzung. Zocken am PC, am Gameboy oder an der Spielekonsole sind weitere beliebte mediale Freizeitbeschäftigungen. Mit dem Nokia 5110 kommt 1998 ein neues Handy auf den Markt, das rasch zum Erfolgsschlager avanciert. Ein eigenes mobiles Telefon besitzen trotz allem nur 8 Prozent der Jugendlichen.

Lea im Jahr 2005

Lea im Jahr 2005

Mitte der Nullerjahre verfügen Lea (15 Jahre) und 92 Prozent ihrer Altersgenossinnen und -genossen über ein eigenes Handy, das sie unter anderem gerne zum Verschicken von Kurznachrichten in Form von SMS nutzen. 4,8 SMS sendet ein Jugendlicher 2005 durchschnittlich am Tag. Das Handy wird auch schon zum Fotografieren genutzt, Fotos knipsen ist für 49 Prozent der Mädchen eine der drei wichtigsten Handy-Funktionen. Das Surfen im Internet via Mobiltelefon steckt hingegen eher noch in den Kinderschuhen, im Netz gesurft und gechattet wird primär am heimischen Desktop-PC. Musik hören Jugendliche 2005 mobil über portable MP3-Player. Das Fernsehen ist ebenfalls fixer Bestandteil des Alltags.

Alexander im Jahr 2011

Alexander im Jahr 2011

Das Handy dient 2011 weiterhin zuvorderst dem Schreiben von Kurznachrichten und zum Telefonieren. Auch das Fernsehen hat seinen festen Platz im medialen Alltag von Alexander (16 Jahre) behauptet. Über 80 Prozent der 12- bis 19-Jährigen besitzen einen MP3-Player, um unterwegs Musik hören zu können. Mit schülerVZ und Facebook haben die ersten Sozialen Netzwerke im Leben der Jugendlichen Einzug gehalten. Ein Viertel der 12- bis 19-Jährigen kann 2011 ein Smartphone sein Eigen nennen, im Folgejahr wird es bereits fast die Hälfte sein.

Sarah im Jahr 2023

Sarah im Jahr 2023

Die Sozialen Medien sind aus dem Medienalltag von Sarah (18 Jahre) nicht mehr wegzudenken. Sie tauscht sich mit ihren Freundinnen und Freunden mittels WhatsApp aus, nimmt Fotos und Videos für Instagram und TikTok auf. Die Musik- und Bewegtbildnutzung hat sich weg vom Linearen hin zu On-demand verlagert. Drei Viertel der Jugendlichen hört aktuell Musik über Streamingdienste wie Spotify, zwei Drittel nutzen regelmäßig  Videostreamingplattformen wie Netflix & Co.

Auch wenn sich die Formen der Mediennutzung, die Geräte und das Angebot deutlich geändert haben, manche Grundbedürfnisse und Interessen von Jugendlichen sind binnen 25 Jahren auch unverändert geblieben. 1998 wie heute hören Jugendliche gerne Musik, treffen Freundinnen und Freunde, schauen Filme und Serien, surfen im Internet, spielen Videospiele, treiben Sport oder Lesen.

Mehr zu den Entwicklungen, denen die Mediennutzung von Jugendlichen unterliegt, finden Sie im Beitrag von Sabine Feierabend, Stephan Glöckler, Hediye Kheredmand und Thomas Rathgeb.