Fernsehzuschauerforschung in Deutschland
Das Währungssystem für Programm und Werbung
Die Fernsehzuschauerforschung in Deutschland bildet die Fernsehnutzung in Deutschland ab und schafft eine einheitliche Währung für Sender, Werbungtreibende und Agenturen. Dieter K. Müller, zuständig für die Forschung bei der ARD-Werbung SALES & SERVICES, erläuterte die Entwicklung, Organisation sowie technische und methodische Grundlagen des Fernsehforschungs- systems der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung AGF. Zuschauerpotentiale und Marktanteile der einzelnen Fernsehsender in Deutschland werden wesentlich von den Empfangswegen der Programme bestimmt. Kabel- bzw. Satellitenempfang, in fast 80 Prozent aller Fernsehhaushalte vorhanden, ermöglichen eine erheblich größere Programmauswahl als der ausschließlich terrestrische Empfang, über den noch etwa 20 Prozent der Haushalte verfügen. Insgesamt zeichnet sich eine Konsolidierung der Marktanteile der wichtigsten öffentlich-rechtlichen und privaten Sender ab. 1996 entfielen rund 40 Prozent des Fernsehkonsums auf die öffentlich-rechtlichen Programme und jeweils um die 27 Prozent auf Sender der sogenannten Kirch- bzw. Bertelsmannfamilie. Die Privatsender dominieren vor allem in der Zeit vor 17.00 Uhr, während in der Primetime sogar 45 Prozent der Bundesbürger öffentlich-rechtliche Programme einschalten. Die Forschungsergebnisse zeigen auch, daß die Öffentlich-rechtlichen bei den höher gebildeten, einkommensstarken Zuschauergruppen Marktführer sind.
MP 9/1997, S. 470-480
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