Der Online-Nachrichtenmarkt in Deutschland
Marktanalyse privater und öffentlich-rechtlicher Informationsangebote im Internet
MP 3/2025
Ein aktuelles Gutachten von Goldmedia auf Basis einer Marktanalyse sowie einer repräsentativen Onlinebefragung untersuchte die Marktsituation im Bereich Onlinenachrichten und -informationen in Deutschland. Wie sieht die Marktsituation aus und welche Anbieter gibt es? Welche Erwartungen haben Nutzerinnen und Nutzer an die Angebote und welche Konsequenzen hätte eine potenzielle Reduzierung öffentlich-rechtlicher Online-Nachrichtenangebote?
Anteil von Angeboten ohne Rundfunk- oder Pressebezug wächst
Fast 200 verschiedene Angebote wurden von den Befragten regelmäßig genutzt. Der Anteil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fällt mit 17 Prozent moderat aus. Verlage und Zeitungen kommen auf 36 Prozent. Insbesondere der Anteil privater Anbieter ohne Rundfunk -und Pressebezug (zum Beispiel News-Aggregatoren, Social Media, Angebote von E-Mail-Providern) konnte zulegen, wodurch sie sich zu einem immer wichtiger werdenden Marktfaktor entwickeln.
Nutzerschaft wünscht sich Text in öffentlich-rechtlichen Onlinenachrichten
Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt täglich mehrmals Nachrichten- und Informationsangebote im Internet. Inhalte in Textform sind dabei weiterhin die häufigste Form, in der Nachrichten konsumiert werden – rund 90 Prozent der Befragten gaben an, solche Nachrichten häufig oder sehr häufig zu nutzen. Unverändert findet mehr als ein Drittel deshalb, dass öffentlich-rechtliche Online-Nachrichtenangebote möglichst viel Text beinhalten sollten.
Kostenpflichtige Digitalangebote würden nur in geringem Umfang profitieren
Sollte das öffentlich-rechtliche Textangebot im Netz reduziert oder eingestellt werden, so würden davon insbesondere kostenlose Online-Nachrichtenangebote oder News-Aggregatoren wie Google News profitieren.
13 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von öffentlich-rechtlichen Angeboten würden demnach, wenn es in den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenangeboten weniger oder keinen Text mehr geben würde, vermehrt zu kostenlosen Onlineinhalten von Zeitungen oder Nachrichtenmagazin greifen. Lediglich 4 Prozent gaben an, sie würden bei einer Reduzierung oder Streichung von öffentlich-rechtlichen Textangeboten ein Print-Abo abschließen, 3 Prozent ein Online-Abo. Deutliche Marktverschiebungen zugunsten kostenpflichtiger Online-Presseangebote wären also bei einem solchen Szenario unwahrscheinlich.
Alle Ergebnisse der Marktanalyse des Online-Nachrichtenmarkts in Deutschland finden Sie im Beitrag von Klaus Goldhammer und Eduard Scholl.
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