Media Analyse 1997: Der Hörfunk als Gewinner
Die Hörfunknutzung legt vor allem im Westen deutlich zu
Die diesjährige Media Analyse (MA 97) hat als Gewinner den Hörfunk ermittelt: In nahezu allen Reichweitenwerten konnte das Radio gegenüber den Vorjahren zulegen. So wurde mit 83 Prozent die bisher höchste Tagesreichweite erzielt, und auch die durchschnittliche Hördauer verfehlte die Drei-Stunden-Marke nur um drei Minuten. Bemerkenswert sind vor allem die Zuwächse in den jungen Zielgruppen, bei denen der Hörfunk als (Musik-) Unterhaltungsmedium stärker mit den Tonträgern CD und Kassette konkurriert. Offenbar konnten neue zielgruppenspezifische Hörfunkangebote (z.B. Eins Live, N-Joy) die jungen Zuhörer wieder stärker für das Medium Hörfunk gewinnen. Nach wie vor wird in den neuen Bundesländern eine höhere Hörfunknutzung verzeichnet, die Zuwächse der MA 97 resultieren jedoch im wesentlichen aus einer gestiegenen Resonanz im Westen. Zulegen konnte der Hörfunk vor allem in den Radio-Prime-times zwischen 07.00 und 11.00 Uhr sowie zwischen 14.00 und 19.00 Uhr. Insgesamt erweisen sich Frauen zwischen 30 und 39 Jahren mit der höchsten Tagesreichweite und Verweildauer als treueste Radiohörerinnen. Erstmals wurde mit der MA 97 im Tagesablauf die Fernsehnutzung nur noch pauschal und nicht nach einzelnen Sendern erhoben, was eine vollständigere Erinnerung der Radionutzung begünstigt. Letzten Endes bedeutet dieses Verfahren eine genauere Abbildung des zunehmend differenzierteren Hörfunkmarktes. Ab 1998 werden die MA-Befragungsergebnisse als weitere Neuerung erstmals an zwei Terminen publiziert: MA Radio I erscheint am 1. April, MA Radio II am 26. August. Damit wird den gestiegenen Anforderungen an aktuelle Mediaplanungsdaten im Medienwettbewerb Rechnung getragen.
MP 10/1997, S. 526-536
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