Heft 7

Udo Michael Krüger

Unterschiede der Programmprofile bleiben bestehen

Programmanalyse 1996: ARD, ZDF, RTL, SAT.1 und PRO SIEBEN im Vergleich

Die Programmanalyse 1996 schreibt die strukturelle Angebotsentwicklung von ARD und ZDF sowie der drei wichtigsten Privatprogramme RTL, SAT.1 und PRO SIEBEN fort. Erneut kristallisieren sich dabei die unterschiedlichen Programmprofile zwischen den öffentlich-rechtlichen und den kommerziellen Anbietern heraus. Am deutlichsten zeigt sich dies am Informationsangebot, das bei ARD und ZDF über 40 Prozent der Gesamtsendezeit ausmacht, bei den Privatsendern hingegen in der Größenordnung zwischen 12 und 17 Prozent liegt. Eine Differenzierung nach inhaltlichen Kriterien fördert bei ARD und ZDF zudem ein Übergewicht der "harten" politikorientierten gegenüber eher "weichen" alltagsorientierten Informationssendungen bei RTL, SAT.1 und PRO SIEBEN zutage. Dies gilt auch oder besonders für die Hauptsendezeit zwischen 19.00 und 23.00 Uhr und ist ein weiteres Indiz für die unterschiedlichen Informationsfunktionen der beiden Anbietertypen. Die dominierende Angebotskategorie der Privatsender ist Fiction, sie füllt bei RTL ein Drittel, bei PRO SIEBEN - trotz rückläufiger Tendenz - mehr als die Hälfte der Sendezeit. Der Werbeanteil der drei Privatprogramme liegt bei etwa einem Sechstel und damit zehnmal höher als bei ARD und ZDF. Insgesamt ergeben sich indes wenig Veränderungen bei den Grundformen der jeweiligen Programmprofile, erkennbar ist jedoch eine Tendenz zur stärkeren Formatierung der Programme, nicht zuletzt zur besseren Zuschauerorientierung in der heutigen Programmflut.

MP 7/1997, S. 354-366



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