Werbung als Finanzierungsquelle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Gegenwärtige und zukünftige Ertragskraft der Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Was die Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk jetzt und in Zukunft bringt, darüber informierte Rolf Markner, Geschäftsführer der MDR-Werbung und MDR-Verwaltungsdirektor. Der finanzielle Vorteil aus Werbung für die ARD-Landesrundfunkanstalten setze sich aus den Erträgen der Werbegesellschaften sowie den Kosten für die werbefinanzierten Hörfunk- und Fernsehprogramme einschließlich GEMA- und GVL-Gebühren zusammen. Er belief sich 1995 auf fast 600 Mio DM, und auch für das Jahr 2000 werde mit erheblichen finanziellen Vorteilen aus Werbung gerechnet. Bei einem Verzicht auf Werbung - der von der privaten Konkurrenz immer wieder gefordert wird - müßte die ARD umgekehrt mit erheblichen finanziellen Nachteilen rechnen. Neben den entfallenden Werbeerträgen müßte sie auch das bislang werbefinanzierte Fernseh- und Hörfunkprogramm einschließlich der Werbezeiten aus anderen Quellen finanzieren. Die Vorabendzeit- schienen dann etwa mit preiswerteren Programmen, z.B. Informationssendungen, zu füllen, wäre schon deshalb nicht sinnvoll, weil das bisherige ARD-Vorabendprogramm breite Akzeptanz beim Publikum finde und insbesondere die junge Generation anspreche. Abgesehen davon, daß Zuschauer am Vorabend grundsätzlich Unterhaltung bevorzugten, sei die Bindung der jungen Zuschauer für die ARD überlebenswichtig. Werbung werde deshalb auch in Zukunft für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unverzichtbar bleiben.
MP 9/1997, S. 516-518
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