Heft 7

Horst Röper

Zeitungsmarkt 1997: Leichte Steigerung der Konzentration

Daten zur Konzentration der Tagespresse in der Bundesrepublik Deutschland im I. Quartal 1997

Die zweijährlich durchgeführte Bestandsaufnahme der Verlagsstrukturen im deutschen Tageszeitungsmarkt bestätigt erneut eine leichte Tendenz zur weiteren Konzentration. Der Marktanteil der fünf größten Verlagsgruppen ist um 0,2 Prozentpunkte auf 42,0 Prozent gestiegen, auf die zehn größten Verlagsgruppen entfallen gleichbleibend 55,7 Prozent. Bedeutende Veränderungen in der Verlagsstruktur des deutschen Zeitungsmarktes sind in den letzten beiden Jahren ausgeblieben. In den neuen Bundesländern ist das Zeitungsangebot jedoch weiter geschrumpft, vielerorts verfügen die auflagenstarken ehemaligen SED-Titel bereits über eine monopolhafte Position. Die Neugründungen von Zeitungen nach der Wende sind inzwischen hingegen weitgehend wieder von der Bildfläche verschwunden. Die Gesamtauflage der deutschen Tagespresse rutschte erstmals seit Jahren unter die Schwelle von 25 Millionen Exemplaren, wichtiger für das wirtschaftliche Wohl der Verlage bleiben jedoch weiterhin die Werbeeinnahmen. Auch wenn bei den Nettowerbeumsätzen in den Jahren 1993 und 1996 leichte Einbrüche verzeichnet wurden, bleibt es im Vierjahresrückblick bei einem Wachstum von 10,7 Prozent. Der Axel Springer-Verlag nimmt im Tageszeitungsmarkt mit fast einem Viertel der Auflage eindeutig den ersten Rang ein. Dies ist vor allem dem Erfolg der BILD-Zeitung zu verdanken: Bei den Kaufzeitungen erreicht Springer einen Marktanteil von über 80 Prozent, bei den Abonnementzeitungen von knapp 8 Prozent. In der Rangfolge der Verlage folgt mit 5,9 Prozent Anteil am gesamten Tageszeitungsmarkt die WAZ-Gruppe, vor der Verlagsgruppe um die Stuttgarter Zeitung, der Gruppe DuMont-Schauberg sowie Gruner + Jahr mit einem Anteil von 3,4 Prozent. Die Verlagsgruppe der Süddeutschen Zeitung liegt mit 3,2 Prozent vor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (3,0 %), hinter den Verlagsgruppen Ippen und Holtzbrinck liegt Madsack/Gerstenberg mit 2,3 Prozent an zehnter Position.

MP 7/1997, S. 367-377



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