Heft 5

Andreas Grajczyk

ARD 3 im Aufwind

Marktposition und Nutzungsschwerpunkte der Dritten Programme

Der kontinuierliche Aufstieg der Dritten Programme hält auch 1997 mit einem Marktanteil von 11,6 Prozent bundesweit an. Durchschnittlich werden täglich rund 27 Millionen Personen, also mehr als jeder dritte Bundesbürger ab drei Jahren, von ARD 3 erreicht. Im Tagesverlauf sind die Dritten besonders in den Vorabendstunden zwischen 17.00 und 20.00 Uhr mit regionaler Information erfolgreich. Doch auch das Abendprogramm bis 23.00 Uhr findet bei den Zuschauern mit 12,8 Prozent Marktanteil bundesweit große Resonanz.

Das Programmprofil der Dritten ist durch die Sparte Information mit weit über 60 Prozent des Angebotes und der Nutzung geprägt. Insbesondere die regionale Komponente ist hier ein wesentlicher Faktor des Erfolges. Über das in den einzelnen Dritten Programmen jeweils spezifisch Regionale hinaus erbringen die Dritten bestimmte, nicht austauschbare Programmleistungen wie zum Beispiel Kultur-, Politik- und Wirtschaftsmagazinen, die dank einer erhöhten technischen Reichweite über das Hauptsendegebiet hinaus eine stabile Akzeptanz beim Publikum finden. Zudem ist der insgesamt geringe Anteil von fiktionalen Spielfilmen und vor allem Serien im Programmangebot ein charakteristisches Merkmal der Dritten. Der Ausbau der Marktposition ging in den letzten Jahren einher mit einer bundesweit verbesserten Empfangssituation über Satellit und lokale Kabelnetze, was dem Informationsbedürfnis der Zuschauer über regionale Nachbarn zugute kommt.

Betrachtet man die Hitlisten des kontinuierlichen Programm- angebotes der einzelnen Dritten, lassen sich viele Gemeinsam- keiten erkennen. Nachrichtensendungen, Show- und Unterhaltungssendungen mit ausgeprägtem Bezug zum Sendegebiet sind in allen Dritten beim Publikum gefragt. Den inhaltlichen Anspruch an ein öffentlich-rechtliches Programm werden die Dritten in hohem Maße gerecht, so daß sie nicht nur komplementär zu den Hauptangeboten von ARD und ZDF genutzt werden, sondern für große Zuschauergruppen ein täglicher Fixpunkt im Fernsehmenü sind.

MP 5/1998, S. 222-235



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