Heft 1

Otmar Haas

Auslagerung von Aufgaben in Unternehmen - Grundsätzliche Überlegungen

Einführung zum KEF-Symposion 'Outsourcing'

Eröffnet wurde das Symposion mit grundsätzlichen Überlegungen von KEF-Mitglied Otmar Haas zu Outsourcing als Mittel für Unternehmen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Outsourcing, das heißt die Auslagerung von Aufgaben bzw. die Nutzung externer Ressourcen, sei inzwischen Alltag in Unternehmen aller Größenordnungen auch im öffentlichen Sektor. Mit Outsourcing werden hauptsächlich drei Ziele verfolgt, die Konzentration auf das Stammgeschäft bzw. die Kernfunktionen des Unternehmens, die Straffung der unternehmensinternen Abläufe und der Abbau von Fixkosten, die durch variable Dienstleistungskosten ersetzt werden. Outsourcing müsse als ein Instrument zur Steigerung von Wirtschaftlichkeit und Effizienz gesehen werden und setze eine Überprüfung aller Geschäftsprozesse voraus. Es könne die Flexibilität des Unternehmens erhöhen, den Zutritt zu neuen Märkten erleichtern und in Unternehmensinfrastruktur gebundene Finanzmittel freisetzen.

Mit Outsourcing steige auf der anderen Seite der Kontrollbedarf für die extern erbrachten Leistungen. Ferner bestehe für das auslagernde Unternehmen die Gefahr, Entscheidungsspielräume und intern aufgebautes Spezialwissen zu verlieren. Intensives Outsourcing könne auch zu einer technologischen Abhängigkeit führen, Qualitätsmängel beim externen Leistungsersteller könnten auf den Auftraggeber zurückfallen. Allgemein seien die Grenzen des Outsourcing bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Unterscheidung zwischen hoheitlichen und nichthoheitlichen Aufgaben zu ziehen. Nicht auslagerungsfähig seien danach alle programmbezogenen Aufgaben. In jedem Fall sei eine Einzelfallprüfung der Zweckmäßigkeit von Outsourcing erforderlich. Outsourcing solle dort eingesetzt werden, wo es Wirtschaftlichkeit verspricht, ohne andere Aufträge der Rundfunkanstalten zu beeinträchtigen.

MP 1/1999, S. 2-4



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