Heft 1

Alexander Isadi

Auslagerung von Aufgaben und Leistungserstellung durch Dritte im Rundfunk

Grundsätzliche Überlegungen von RTL

Die unternehmenspolitischen Zielsetzungen und grundsätzlichen Überlegungen eines kommerziellen Rundfunkanbieters in bezug auf Auslagerungen und Leistungserstellung durch Dritte beschrieb Alexander Isadi, Generalsekretär von RTL. Die Zusammenarbeit mit Drittfirmen habe bei den kommerziellen Rundfunkanbietern lange Tradition und für den Auftraggeber erhebliche Kostenvorteile: Bei ihm fielen keine Fixkosten an und er könne den im Markt bestehenden Preisdruck für sich nutzen.

Auch Auslagerungen von Unternehmensteilen hätten in der Regel Effizienzsteigerung zur Folge. In der ausgelagerten Tochterfirma entstehe ein erhöhtes Kostenbewußtsein, das durch entsprechende Anreizsysteme in der Entlohnung verstärkt werden könne. Im Mutterunternehmen träten ebenfalls positive Effekte auf. Overheadkosten würden reduziert und eine effizientere Organisation der Muttergesellschaft möglich. Ausgelagerte Unternehmensteile müßten sich am Markt bewähren und unterlägen deshalb auch den Marktgesetzen. Nach Ansicht von Isadi bestehe bei Auslagerungen von öffentlich-rechtlichen Rund- funkanstalten die Gefahr, daß Mittel aus dem Gebührenaufkom- men zum Ausgleich von Verlusten bei ausgelagerten Tochter- gesellschaften verwendet werden könnten. Es sei allerdings verständlich, daß öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten mit Instrumenten arbeiteten, die sich auf kommerzieller Seite bewährt haben. Diese Instrumente stellten kein Spezifikum kommerzieller Rundfunkveranstalter dar.

MP 1/1999, S. 14



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