Heft 11

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Jugend, Information, (Multi-)Media 2000

Aktuelle Ergebnisse der JIM-Studie zum Medienumgang Zwölf- bis 19-Jähriger

Nach den Ergebnissen der bereits zum dritten Mal vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest und Partnern durchgeführten JIM-Studie (Jugend, Information und (Multi-)Media) nimmt durch PC und Internet die Konkurrenz zwischen den Medien zu. Für viele Jugendliche haben Computer und Internet heute ihren festen Platz im Alltag.

Die Studie JIM 2000 basiert auf einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage von 1 200 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren. Die Mediennutzung junger Leute in der Freizeit wird wie in den Vorjahren von fernsehen, CDs oder Musikkassetten und Radio hören angeführt. Je älter die Jugendlichen sind, desto eher widmen sie sich außerdem Büchern sowie dem Computer.

Zum Zeitpunkt der Befragung im Frühjahr 2000 hatten 81 Prozent der Jugendlichen Computererfahrung, das heißt sie beschäftigten sich in ihrer Freizeit mindestens einmal im Monat mit diesem Medium. Dabei nutzen Mädchen Computer weniger als Jungen, und Gymnasiasten beschäftigen sich intensiver mit dem PC als Hauptschüler. Nach wie vor findet die Computernutzung der Jugendlichen in erster Linie zu Hause statt, aber verstärkt auch bei Freunden und in der Schule.

Die am häufigsten ausgeübte Tätigkeit der Teenager am PC sind auch im Jahr 2000 Computerspiele, wobei Denk- und Geschicklichkeitsspiele sowie Actionspiele bevorzugt werden. Generell kann man bei Jugendlichen drei Typen von Computernutzern unterscheiden: PC-Pragmatiker (42 %) mit positiver, aber nicht euphorischer oder unkritischer Haltung gegenüber Computern, PC-Fans (29 %) mit höchst positiver Einstellung und PC-Verweigerer (29 %).

57 Prozent der Jugendlichen verfügen inzwischen über Interneterfahrung, von denen rund die Hälfte mindestens mehrmals pro Woche im Netz surft. Das Internet wird vor allem zu Hause genutzt, die häufigste Anwendung ist der Versand von E-Mails. Im Internet haben die Angebote von Fernsehanbietern die höchste Reichweite und TV- bzw. Hörfunkanbieter gehören auch zu den Lieblingsseiten.

Je nach Situation und Stimmung werden unterschiedliche Medien genutzt, so z.B. CDs oder Radio zum Musik hören und Fernsehen oder Computer bei Langeweile. Während auditive Medien für Mädchen eine größere Bedeutung besitzen als für Jungen, hat der Computer bei Jungen erstmals bei Langeweile das Fernsehen als beliebtestes Medium abgelöst.

MP 11/2000, S. 517-527



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