Heft 7

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Kinder und Medien 2000: PC/Internet gewinnen an Bedeutung

Ergebnisse der Studie KIM 2000 zur Mediennutzung von Kindern

Computer und Internet ziehen immer stärker in den Alltag der Kinder ein. Zwar dominieren bei den Sechs- bis 13-Jährigen in der Freizeit nach wie vor Freunde, spielen, fernsehen und Tonträger, gleichzeitig steigt aber die Bedeutung von Computer und Internet. Doppelt so viele Kinder (16 %) wie 1999 (8 %) geben an, sich nahezu täglich mit dem Computer zu beschäftigen, weitere 29 Prozent nutzen Computer ein- bis mehrmals pro Woche (1999: 26 %). 60 Prozent der Kinder erklären, zumindest selten in ihrer Freizeit Computer zu nutzen (1999: 51 %). Entsprechend ist in Haushalten, in denen Kinder leben, die Ausstattung mit Computern von Frühjahr 1999 bis Ende 2000 um 10 Prozentpunkte angestiegen, die Internetausstattung gar um 19 Prozentpunkte.

Fernsehen und Computer zeichnen sich für Kinder durch ihre Multifunktionalität aus, und die Zukunft wird zeigen, ob sich der Computer zu einer ernsten Konkurrenz für das Fernsehen - das nach wie vor die höchste Bindung bei Kindern hat - entwickeln wird. Je nach Stimmung der Kinder werden verschiedene Medien bevorzugt. So vertreibt das Fernsehen am ehesten Langeweile, und gemeinsam mit Freunden werden PC, Fernsehen, CDs und Videos genutzt. Traurige Kinder greifen auf TV und CDs zurück, Spaß bringen vor allem Fernsehen und Computer. Spannung wird durch Fernseh-, Video- und PC-Konsum erzeugt.

Kinder nutzen PCs vor allem zu Hause, wobei die Eltern die stärkste Vermittlungsinstanz für den Umgang mit dem Computer sind. Hauptnutzungszeit ist der Nachmittag, so dass sich die Vermutung, Kinder spielten im größeren Umfang schon vor Schulbeginn Computerspiele, nicht bestätigt. Die häufigsten Computeranwendungen bei Kindern sind Computerspiele, Lernprogramme und CD-ROMs, 31 Prozent der Kinder haben bereits Interneterfahrung, sie nutzen das Internet vornehmlich zur Information und für E-Mails.

Die Bedeutung von PC und Internet steigt im Altersverlauf an. Zugangsbarrieren bestehen vor allem bei Kindern aus Haushalten mit geringem Nettoeinkommen. Um den reflektierten und kritischen Umgang mit Computer und Internet zu erlernen, sehen die Eltern vor allem die Schule in der Pflicht.

MP 7/2001, S. 345-357



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