Heft 6

Michael Heffler

Der Werbemarkt 2003

Gebremste Entwicklung der Werbekonjunktur

Das Gesamtbild des Werbemarktes 2003 ist positiver zu bewerten als das der beiden Vorjahre: Die Talfahrt der Werbeerlöse der Medienunternehmen ist auf Nettobasis abgebremst, auf Bruttobasis mit einer Wachstumsrate von 3,3 Prozent sogar gestoppt worden. Gleichzeitig hat sich die Brutto-Netto-Schere weiter geöffnet, und die Konditionspolitik der Vermarkter rückte stärker in den Vordergrund. Vor allem bei den Privatsendern ist die Kluft zwischen Brutto- und Nettoumsätzen mit durchschnittlich 45 Prozent sehr groß, im Vergleich zu 30 Prozent bei der ARD und 28 Prozent beim ZDF.

Im Jahr 2003 sind die Brutto-Werbeumsätze des Fernsehens um 2,7 Prozent auf rund 7,4 Mrd Euro gestiegen, während die TV-Netto-Werbeumsätze um 3,7 Prozent auf rund 3,8 Mrd Euro gesunken sind. Mit einem Nettoumsatz von 1,15 Mrd Euro bleibt RTL trotz eines Rückgangs um 2,4 Prozent Marktführer, gefolgt von SAT.1 und ProSieben. Auf der Seite der öffentlich-rechtlichen Sender konnte die ARD im Jahr 2003 mit einem Nettoumsatz von 141 Mio Euro eine Steigerungsrate von 3,2 Prozent erwirtschaften, was maßgeblich durch die Rückkehr der Sportschau in das Erste und die mit dem Zuschauererfolg der Sportschau zusammenhängende Vermarktung durch die ARD-Werbung SALES & SERVICES zusammenhing. Das ZDF verzeichnete für das Jahr 2003 einen Rückgang der Nettoerlöse um 4,2 Prozent auf 111 Mio Euro.

Mit einem Brutto-Umsatzplus von 2,1 Prozent auf 916 Mio Euro schloss der Werbeträger Radio das Jahr 2003 ab, während sich auf Nettobasis ein Umsatzrückgang von 2,7 Prozent auf 579 Mio Euro ergab - der starke Umsatzeinbruch vom Vorjahr ist aber gebremst. Der Anteil der Mix-Kampagnen in Radio und TV stieg gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent an. In Fernsehen und Radio bleibt der Automarkt unverändert die werbestärkste Branche.

Im Bereich der Printmedien ist das Werbevolumen nach einem schlechten Jahr 2002 mit rückläufigen Umsatzzahlen im Jahr 2003 um 3,7 Prozent auf 8,3 Mrd Euro gestiegen. Jedoch verzeichneten die Publikums- und Fachzeitschriften einen Umsatzrückgang von 2,0 bzw. 2,5 Prozent.

MP 6/2004, S. 242-250



Zurück zur Übersicht