Was Kinder sehen
Eine Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2003
Das Fernsehen bleibt für Kinder nach wie vor das wichtigste Medium. Im Gegensatz zur Entwicklung bei den Erwachsenen blieb die Fernsehnutzung von Kindern im Alter von drei bis 13 Jahren aber trotz steigenden Angebots von Kinderprogrammen erstaunlich stabil. So betrug die tägliche Sehdauer der Kinder im Jahr 2003 genau wie elf Jahre zuvor 93 Minuten. Die tägliche Verweildauer, das heißt die Zuwendungszeit der tatsächlichen Fernsehnutzer an einem Tag, ist im gleichen Zeitraum sogar von 156 Minuten auf 149 Minuten gesunken. Seh- und Verweildauer haben im Vergleich zum Vorjahr (2002) um vier bzw. zwei Minuten abgenommen.
Nach wie vor gilt, dass Kinder mit eigenem Fernsehgerät deutlich mehr fernsehen. Unter den Drei- bis 13-Jährigen verfügt bereits jedes fünfte Kind über ein eigenes Fernsehgerät, was zu einer täglichen Sehdauer von 121 Minuten pro Tag führt, während Kinder ohne eigenes Fernsehgerät 86 Minuten pro Tag fernsehen.
Im Tagesverlauf sehen die meisten Kinder zwischen 18.00 Uhr und 22.30 Uhr fern, wobei die Höhepunkte gegen 18.45 Uhr und gegen 20.00 Uhr erreicht werden. Im Vergleich zu den westdeutschen Kindern sehen ostdeutsche Kinder vor allem nachmittags und in der Primetime mehr fern.
Der größte Nutzungsanteil entfällt bei Kindern auf die RTL-Programmfamilie (44,4 % Marktanteil), die öffentlich-rechtlichen Programme vereinigen gemeinsam 26,4 Prozent der Fernsehzeit von Kindern auf sich. Insbesondere die ostdeutschen Kinder haben eine höhere Affinität zu den Privatprogrammen. In der Sendezeit des KI.KA von 6.00 bis 21.00 Uhr erreicht der KI.KA hinter Marktführer Super RTL (26,1 %) den zweiten Platz (14,4 %) noch vor RTL. Sowohl Super RTL als auch der KI.KA verbuchten im Vergleich zum Vorjahr Marktanteilsgewinne. Obwohl Shows wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "Wetten, dass ...?" im Jahr 2003 die höchsten Einschaltquoten in der Altersgruppe von drei bis 13 Jahren erzielten, ist Fiktion weiterhin die meistgenutzte Sparte bei Kindern.
MP 4/2004, S. 151-162
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