Heft 9

Christoph Limmer

Fernsehempfang und PC/Online-Ausstattung in Europa

Ergebnisse des SES ASTRA Satelliten Monitors 2004

Die Digitalisierung des Fernsehens in Europa schreitet weiter voran. Bei steigender Tendenz ist europaweit inzwischen jeder fünfte Fernsehhaushalt mit digitalen Inhalten versorgt. Am weitesten verbreitet sind Digitalhaushalte nach wie vor in Großbritannien. Auch in Deutschland hat die Digitalisierung trotz einer vergleichsweise niedrigen Verbreitung an Dynamik gewonnen. Andererseits gibt es Länder, in denen die Mehrzahl der Haushalte immer noch ausschließlich über wenige analog verbreitete Kanäle verfügt, wie vor allem Frankreich, Italien, Spanien und die meisten osteuropäischen Länder. In Europa ist zwar der terrestrische Fernsehempfang mit 45 Prozent (gegenüber 31 % Kabel und 24 % Satellit) unverändert der bedeutendste Empfangsweg, hat aber in den letzten beiden Jahren 4 Prozentpunkte verloren. Die meisten Satelliten- und Kabelhaushalte gibt es in den deutschsprachigen Ländern.

Dies geht aus der aktuellen Erhebung des SES ASTRA Satelliten Monitors hervor, in deren Rahmen Ende 2004 mehr als 79 000 Interviews in insgesamt 34 Staaten in Europa und Nordafrika durchgeführt wurden. Neben den Fernsehempfangsbedingungen bildet die Untersuchung auch die Entwicklung multimedialer Dienste ab.

Von den digitalen Haushalten in Europa empfangen mehr als zwei Drittel Fernsehen über Satellit. Bei diesen digitalen Satellitenhaushalten ist in den letzten Jahren eine steigende Nachfrage nach frei empfangbaren, unverschlüsselten Programmen zu beobachten. Auch die Nutzung digitaler Satellitenreceiver zum Empfang von Radioprogrammen wird verstärkt nachgefragt und ist in den letzen zwei Jahren um 30 Prozent angestiegen.

Ebenso dynamisch entwickelt sich in Europa der PC- und Onlinemarkt. Ende 2004 gab es mehr als 100 Millionen Fernsehhaushalte, die einen PC besaßen, wobei weiterhin Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich die Spitzenpositionen einnehmen. Diese Länder befinden sich auch bei der Anzahl von Onlineanschlüssen in der Spitzengruppe, die höchste Online-Versorgungsdichte haben allerdings die Niederlande, die Schweiz und Schweden. Ein starkes Wachstum für Breitbanddienste zeigt sich vor allem in West- und Nordeuropa.

MP 9/2005, S. 478-485



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